Cross Commodity Long/Short ex AL Fund
Es kommt Bewegung in den Rohstoffmarkt. Der Preisverfall bei den Edelmetallen Gold und Silber ist zunächst gestoppt. Auf dem aktuellen Kursniveau bildet sich langsam ein Boden aus. Gleichzeitig klettern die Kurse für Kaffee und Zucker seit Kurzem kräftig. Die Dürre im wichtigsten Anbauland Brasilien sorgt für ein deutlich knapper werdendes Angebot und damit für steigende Preise. Die Kurse der wichtigsten Energierohstoffe für Nordseeöl und die US-Sorte West Texas Intermediate verharren trotz Fracking-Booms und höherer Lieferungen aus dem Iran auf relativ hohem Niveau.
2014 könnte durchaus zum Comeback für die wichtigsten Rohstoffe werden. 2013 gab es in diesem Sektor für Anleger kaum etwas zu verdienen. Die Alternativen sind rar: Die Zinsen für Festverzinsliche sind weiterhin niedrig und werden es auf absehbare Zeit auch bleiben. Aktien sind nach der Rekordfahrt im vergangenen Jahr zwar weiter interessant, aber nicht mehr billig. So bleiben Rohstoffinvestments als Alternative für die Geldanlage.
Kommt die Konjunkturerholung weltweit voran, sollten vor allem Industrie- und Energierohstoffe von der höheren Nachfrage profitieren. Dazu gehören Kupfer und Aluminium, Öl und Gas. Beim Kupferpreis deutet sich eine Bodenbildung bereits an. Seit dem Tief bei 6.727 USD im Juli vergangenen Jahres kletterte der Preis für das rote Industriemetall bereits wieder auf 7.400 USD. Er verharrt derzeit in einem Kurskorridor zwischen 7.000 und 7.400 USD je Tonne.
Anleger haben heute viele Möglichkeiten, an den Preisbewegungen der Rohstoffmärkte teilzuhaben. Mit verschiedenen Fonds und Zertifikaten lassen sich steigende oder fallende Markterwartungen umsetzen. Einen etwas anderen Ansatz bevorzugen die Produktentwickler der HypoVereinsbank. Mit dem Cross Commodity Long/Short ex AL Fund profitieren Anleger von den Eigenheiten des Rohstoffmarktes, ohne sich von vornherein auf eine Marktrichtung (long oder short) festzulegen. So fährt der Fonds eine marktneutrale Strategie. Käufer können sowohl von fallenden als auch von steigenden Rohstoffpreisen profitieren.
Der Fonds partizipiert an der Wertentwicklung des Cross Commodity Long/Short IV Excess Return Index. Dieser Index, aufgelegt von der Hypovereinsbank (UniCredit Bank AG), umfasst 15 Rohstoff-Subindizes der Dow-Jones-UBS-Commodity-Index-Familie aus den Sektoren Edelmetalle, Energie und Industriemetalle. Agrarrohstoffe und Lebendvieh werden dabei als Anlageklasse ausgeblendet (ex AL). Die Wertentwicklung dieser Subindizes wird durch die jeweiligen Rohstoff-Futures abgebildet. Da Futurekontrakte alle drei Monate fällig werden, wechselt der Fonds vor der Fälligkeit in den nächsten, länger laufenden Kontrakt. Dabei ergeben sich Rollgewinne oder -verluste. Rollgewinne entstehen, wenn der Preis des kürzer laufenden Futures höher ist als der Preis des länger laufenden Kontraktes. Umgekehrt entstehen Rollverluste.
Der Fonds ist bestrebt, solche Rollgewinne/-verluste zu nutzen. Bei den sieben Subindizes mit den höchsten aktuell erwarteten Rollgewinnen bzw. den niedrigsten Rollverlusten werden jeweils Long-Positionen aufgebaut. Auf der anderen Seite werden bei den sieben Subindizes mit den aktuell am höchsten erwarteten Rollverlusten entsprechende Short-Positionen eingegangen.
Somit ist der Fonds gegenüber der allgemeinen Preisentwicklung des Rohstoffmarktes neutral positioniert. Der Emittent überprüft die Indexzusammenstellung einmal monatlich und passt sie gegebenenfalls an neue Marktumstände an.
Noch ist die Wertentwicklung des Fonds also negativ. Er wurde am 31. Juli 2013 aufgelegt. Der Erstausgabepreis lag bei 100 Euro pro Anteil. Betrachtet man allerdings den Vorgänger dieses Fonds, den Cross Commodity Long/Short, der jedoch nur institutionellen Investoren vorbehalten ist, erkennt man, dass sich diese Strategie auf lange Sicht auszahlt. Den Cross Commodity Long/Short gibt es bereits seit September 2011. Seitdem erlebte er eine Wertentwicklung von gut 15%. Der „große Bruder“ investiert jedoch zusätzlich in Future-Kontrakte von Agrarrohstoffen und Lebendvieh. Darauf wurde beim Publikumsfonds verzichtet. Denn unter Privatleuten hat das Thema „Investieren in Agrarrohstoffe“ keinen guten Stand. Ob dieselbe Strategie ex AL also aufgeht, muss das Fondsmanagement erst beweisen.
Fazit: Der Cross Commodity Long/Short ex AL Fund ist kein alltägliches Anlageprodukt. Interessierte Anleger sollten die Funktionsweise der Rollgeschäfte sowie deren Chancen und Risiken verstehen. Durch den marktneutralen Ansatz ergeben sich kaum Möglichkeiten einer Überrendite. Als schwankungsarme Beimischung in einem ausgewogenen Depot kann der Fonds aber durchaus punkten.