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Börseneinschätzung vom 10. Oktober 2019

Die Börsen bleiben labil

Börsen finden immer einen Grund, um zu schwanken. In dieser Woche bietet sich mal wieder der Handelskonflikt zwischen China und den USA an. Dabei ist keine grundlegende Änderung der Positionen und auch der Motivationen der handelnden Staatschefs zu erkennen.

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China bleibt das bestimmende Thema an den internationalen Aktienbörsen. In dieser Woche treffen sich hochrangige Vertreter beider Nationen in Washington. Sie wollen über weitere Schritte im Handelsstreit diskutieren. Im Vorfeld des Treffens sorgt jede Aussicht auf eine Verbesserung bzw. Verschlechterung der Situation für ein heftiges Auf und Ab an den Börsen.

So standen die Kurse zu Wochenbeginn deutlicher unter Druck. Die US-Regierung hatte gerade weitere Unternehmen auf die sogenannte „Schwarze Liste" gesetzt. Damit schränkt sie deren Geschäfte mit US-Unternehmen weiter ein. China reagierte verbal auf diese neue Zuspitzung. Peking forderte die USA auf, sich nicht weiter in innere Angelegenheiten der Volksrepublik einzumischen.

Immer wieder neue Hoffnungen auf einen Deal

Zur Wochenmitte kamen dann Hoffnungen auf zumindest einen kleinen Handelsdeal auf. Das ließ die Kurse an Wall Street wieder steigen. Fortgesetzte Gesprächsbereitschaft und kleinere Zugeständnisse hinsichtlich chinesischer Käufe von US-Agrarprodukten waren der Grund für den kurzfristigen Optimismus.

Doch bereits in der Nacht zum Donnerstag gab es erneute Irritation. Anlass waren diesmal Berichte über eine vorzeitige Abreise der chinesischen Handelsdelegation. Das sorgte für neue Irritationen und kräftige Rücksetzer an den Märkten. Erst als US-Präsident Donald Trump verlauten ließ, einigen große US-Unternehmen Sonderlizenzen für den Verkauf „nicht empfindlicher Waren" an den chinesischen Telekommunikationskonzern Huawei zu gewähren, drehten die Börsen wieder gen Norden.

Die langen Trends sind zunächst weiter intakt

Mit nennenswerten Fortschritten noch in dieser Woche rechnen wir in der Angelegenheit nicht. Im besten Fall kommt es zu einem Mini-Deal. Beide Parteien könnten sich darauf einigen, zumindest die für die kommende Woche angedrohten Zollerhöhungen weiter aufzuschieben. Im schlimmsten Fall stellt sich die Lage zwischen beiden Wirtschaftsmächten aber noch schwieriger dar. Vor allem Donald Trumps Taktieren ist im Kontext seiner innenpolitischen Probleme in der Affäre Biden sowie dem anlaufenden Präsidentschaftswahlkampf nicht vorherzusagen.

Fazit: Die Börsen bleiben angeschlagen. Um wirklich wieder größere Kauflaune zu verbreiten, müsste schon eine deutliche Verbesserung her. Im großen Bild sind die Aufwärtstrends, auch gestützt durch die weiterhin lockere Geldpolitik der Notenbanken, weiterhin intakt. Doch eine Verschärfung im Handelsstreit könnte diese Trends schnell kippen lassen.

Empfehlung: Anleger, die nicht dynamisch auf tagesaktuelle Entwicklungen reagieren können oder wollen, sollten zunächst an der Seitenlinie bleiben oder bereits bestehende Investments mit klaren Stopp-Kursen absichern. Querbeet-Anlagekäufe bieten sich aktuell nicht an.

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