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Börseneinschätzung vom 22. August 2019

Die technische Erholung läuft

Die Börsen haben zuletzt schwere Wochen erlebt. Nun scheint sich das Bild jedoch wieder aufzuklaren. Die Konjunktur sendet Erholungssignale. Kein Grund zur Entwarnung, aber dennoch ein Börsenstimulus. Sichtbar wird das auch am Goldpreis: dessen dynamischer Aufwärtstrend verliert an Kraft.

Die Aktienbörsen atmen nach dem Test der wichtigen Unterstützungen auf. Im DAX hat die Basis bei 11.300 Punkten gehalten. Der Dow hatte sich schon bei 25.200 Zählern berappelt. Unser – von einigen als mutig erachteter Einstieg – kam somit genau zum richtigen Zeitpunkt.

An den Aktienbörsen ist das „Erholungs-Szenario" intakt. Nach dem ersten Anstieg auf Basis der langfristigen Trends notieren der DAX (11.800) und der Dow (26.300) nun aktuell an ersten Widerständen. Diese sind aber technischer Natur und wir erwarten, dass die Indizes diese ersten Hürden überwinden und ihr Potenzial nach oben weiter austesten.

Die Notenbanker treffen sich in Jackson Hole

Rückenwind bekommen die Märkte erneut von den Notenbanken. An diesem Wochenende treffen sich die weltweit wichtigsten Notenbanker wieder in Jackson Hole. Dort beraten sie wie jedes Jahr über die internationale Konjunkturentwicklung und debattieren ihre Geldpolitiken und Maßnahmen.

Wir rechnen damit, dass auch in diesem Jahr stützende Statement aus Jackson Hole verlautbart werden. Die internationalen Geldhüter werden ein Festhalten an ihrer lockeren Geldpolitik bekräftigen. Sie werden den Märkten signalisieren, dass sie mit weiteren Zinssenkungen (wenn es die Konjunktur erfordert) rechnen können. Und die Geldhüter werden durchblicken lassen, dass das Draghi-Mantra (whatever it takes) nach wie vor gilt und im Ernstfall auch weitere unkonventionelle Maßnahmen ergriffen werden.

Wieder bessere Konjunktursignale

Untermauert wird die aktuelle Erholungsrally an den Märkten auch durch fundamentale Aspekte. So haben sich die aktuell gemeldeten Einkaufsmanagerindizes in Deutschland leicht verbessert. Daraus kann noch keine konjunkturelle Entwarnung abgeleitet werden, so unser Meinungsbild nach einer nicht repräsentativen Umfrage bei einigen Unternehmen. Im Tenor heißt dass: Das Umfeld für die Unternehmen bleibt weiterhin sehr fordernd. Auch die lähmende Unsicherheit über den Fortgang des Zollkonfliktes zwischen den USA und China hält weiter an. Aber: Die Stimmung verschlechtert sich aktuell nicht weiter.

Auch aus dem US-Einzelhandel nehmen wir positive Zahlen wahr. Sie zeigen insgesamt, dass die US-Konjunktur nicht dynamisch an Fahrt verliert, sondern im Gegenteil recht robust bleibt. Der private Konsum ist weiterhin hoch – das ist ein wichtiges Signal für die stark vom Binnenkonsum abhängige US-Wirtschaft.

Der Goldpreis signalisiert ebenfalls, dass die Marktteilnehmer wieder etwas risikofreudiger werden. Der steile Anstieg der Notierungen (akt. 1.494 US-Dollar je Feinunze) verlangsamt sich. Im Trend dürfte der Goldpreis seine Klettertour aber angesichts der Zins-perspektive weiter fortsetzen.

Fazit: Das technische Erholungs-Szenario ist intakt, aber noch etwas kippelig und anfällig für politische Meldungen. Wir erwarten einen Anlauf in Richtung 12.100 im DAX und 26.500 im Dow. Strategen warten ab; neue Käufe erst nahe der jüngst getesteten Unterstützungen.

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