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Börseneinschätzung vom 25. April 2019

Hoffnung ohne Ende an den Börsen

Man muss auf den Märkten tanzen, solange die Musik spielt. Die machen weiter die Notenbanken mit ihrer Politik des leichten Geldes. Das heizt die Börsen an. Sie streben zu neuen Höchstständen. Aber die Signale aus der Wirtschaft lauten anders.

So viel Party war lange nicht ... Die Börsen ignorieren weiterhin die Fundamentaldaten. Die Kursschwankungen sind nahe null. Die Anleger setzen voll auf sprudelnde Liquidität und eine Rückkehr des chinesischen Wachstums (auf Pump). Der Anstieg des ifo-Index im März war aber bisher eine Eintagsfliege und keine grundlegende Trendwende zum Besseren. Im April ging es schon wieder abwärts. Auch die Exporterwartungen sind im April gefallen. Das Problem: Auftragslage wie Einschätzung der Perspektiven in der Industrie sind rückläufig. Die bisher ausbleibenden Verbesserungen im Zollstreit belasten die Geschäfte. Das zeigt sich auch in der Abkühlung in Frankreich und Belgien.

Anders lesen sich dagegen die Rohstoffpreise. Die „Sicherheits-Anlagen" Gold (1.277 US-Dollar je Feinunze) und Silber (14,60 US-Dollar) geben leicht nach. Dagegen klettern konjunktursensible Rohstoffpreise weiter moderat, aber kontinuierlich nach oben. Die Ölpreise für Brent und WTI bleiben im Aufwärtstrend und steigen wie in den vergangenen vier Monaten sanft weiter. Brent notiert immerhin schon wieder bei fasst 75 US-Dollar je Fass. Auch die Preise einiger Industriemetalle (Alu, Kupfer) steigen weiter. Das deutet auf eine robuste Nachfrage und somit gute Weltkonjunktur hin.

Hoffnung trotz schwieriger Lage

Ganz offenbar setzen die Investoren auf ein starkes zweites Halbjahr. Dann soll die konjunkturelle Erholung in China auf die deutsche Wirtschaft ausstrahlen. Es steckt also reichlich Hoffnung in den Kursen. Allerdings bleiben insbesondere in Europa die Rahmendaten schwierig. Die Lohnquote steigt an, der Lohndruck dürfte in den kommenden Jahren auch aufgrund des gravierender werdenden Fachkräftemangels sogar noch zunehmen. Die Digitalisierung hat bisher nicht zu großen Rentabilitätssprüngen geführt. Die Investitionen in Digitalisierung kosten zunächst einmal viel Geld und drücken auf die Gewinnmargen der Unternehmen.

Auch die Kombination aus Euroschwäche und steigenden Rohstoffpreisen ist für viele Unternehmen problematisch. Im Einkauf werden Vorprodukte teurer. Diese Preissteigerungen lassen sich nicht überall mit Preiserhöhungen für die Endprodukte reinholen. Anleger sollten künftig sehr viel stärker als bisher wieder auf die Entwicklung der Rentabilität der Unternehmen achten.

Der DAX hat mit der Spekulation auf neuen China-Schwung im Rücken ein neues Jahreshoch erklommen. Auf immerhin 12.350 Punkte hat sich der Index nach vorn geschoben. Damit ist der deutsche Leitindex nicht mehr weit von der technischen Hürde bei 12.500 Zählern entfernt. Und es ist nur noch ein Katzensprung bis zum Allzeithoch bei 13.559 Punkten. Natürlich können die Märkte damit munter weiter in die Richtung „alles wird gut" spekulieren. Aber damit öffnet sich die Schere zwischen Erwartungen und Realität immer weiter. Irgendwann wird sie sich wieder schließen müssen.

Fazit: Die Fallhöhe an den Märkten nimmt weiter zu. Wir trauen der Börse weiterhin nicht und halten die Kursentwicklung für zu übertrieben gut im Vergleich zur für uns absehbaren konjunkturellen Entwicklung. Die Firmen müssten spürbare Gewinnsteigerungen zeigen, um die Kursentwicklung zu untermauern. Vorsichtig die Rally mitfahren und Sicherheitslinien einziehen.

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