Kurserholung läuft an
Auch auf dem deutschen Börsenparkett lässt die aktuelle Entspannung im Ukraine-Konflikt die Notierungen wieder kräftig klettern. Dabei erwies sich die Marke von 9.000 Indexpunkten erneut als zuverlässige Unterstützung. Am vergangenen Freitag fiel der DAX zur Handelseröffnung deutlich unter diese charttechnisch wichtige Marke. Zum Wochenschluss notierte das Aktienbarometer dann aber wieder oberhalb von 9.000 Zählern. Nach zwei Wochen fallender Aktienkurse nutzten Schnäppchenjäger das gedrückte Niveau zum erneuten Einstieg in deutsche Aktien. Rückenwind erhalten Anleger dabei auch aus der US-amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs. Die Aktienstrategen halten vor allem deutsche Aktien derzeit für unterbewertet. Sie sehen in den jüngsten Kursverlusten eine gute Einstiegsgelegenheit bei deutschen BlueChips.
Anleger und Investoren schauen nun vor allem auf die Ergebnisse der zweitägigen Sitzung des Federal Open Market Commitees. Es gibt eine weitere Reduzierung der Anleihenkäufe um 10 Mrd. Dollar monatlich. Marktteilnehmer haben dabei genau auf die Worte von Fed-Chefin Yellen gehört, um daraus die künftige Fed-Politik ableiten zu können. Dass es eine Zinserhöhung ab Mitte 2015 geben könnte,überraschte dabei zunächst nicht sonderlich.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) warnt hingegen bereits vor einer Deflation. Es sieht eine Phase fallender Preise voraus. Daher fordert das DIW die Europäische Zentralbank zu unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen auf. So sollte die EZB ebenfalls über Anleihekäufe nach dem Vorbild der US-Notenbank und über negative Einlagezinsen nachdenken, empfiehlt das Institut.
Darüber hinaus könnte auch der dreifache Verfalltermin am Freitag für höhere Kursschwankungen sorgen. Hier werden Optionen auf Aktien und Indizes fällig und offene Future-Kontrakte abgerechnet. Anders als sonst ist hier die Diskrepanz bei den noch offenen Kauf- und Verkaufkontrakten augenfällig. Bei den Kaufoptionen gibt es im Bereich von 9.600 DAX-Punkten die meisten offenen Positionen; bei den Verkaufsoptionen liegt das Gros der offenen Kontrakte bei 9.000 Zählern.
Fazit: Der Aufwärtstrend bei deutschen Aktien ist auch nach den Turbulenzen der letzten Wochen intakt. Vor allem die Marke von 9.000 Zählern gilt es hier im Auge zu behalten. Richtig abgehakt ist die „Krim-Krise“ aber noch nicht. Schärfere Sanktionen zwischen Russland und dem Westen würden sich negativ auf die gesamte Wirtschaftskraft auswirken. Bei deutschen Aktien rechnen wir weiter mit seitwärts zwischen 9.000 und 9.800 Punkten schwankenden Kursen.