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Börseneinschätzung vom 20. Februar 2020

New normal oder not normal?

Die Schere zwischen Börsenbewertung und Wirtschaftsrealität öffnet sich weiter. Neue Daten zur Konsumerwartung – und da sind die Auswirkungen des Coronavirus noch nicht enthalten – geben wenig Anlass zur Freude. Die Aktienmärkte überhören derzeit jedoch so einige Warnschüsse. Ist das jetzt das "new normal"?

Die Börsen lassen sich von den absehbaren Auswirkungen des Corona-Virus noch nicht beeindrucken. Zwar hat sogar der US-Tech-Gigant Apple eine Ergebniswarnung gesendet. Die Börsen haben aber nur kurz gezögert und dann gleich wieder mit den Schultern gezuckt.

Sowohl der Dow als auch der NASDAQ haben neue Allzeithochs erklommen. Der deutsche Aktienindex fährt noch immer mit angezogener Handbremse hinterher und hat Respekt vor der Marke von 13.800 Punkten. Diese wurde zwar schon mal kurz getestet, aber es ging auch sofort wieder ein Stück zurück. Es dürfte angesichts des aktuellen Aufwärtsmomentums aber nur eine Zeit sein, bis der DAX diese Marke überwindet und auf 14.000 Zähler Anlauf nimmt.

Realität und Bewertungen entkoppeln sich

Unterdessen öffnet sich die Schere zwischen Börsenbewertung und Wirtschaftsrealität weiter. Denn für Deutschland sind die Konsumerwartungen im Rückwärtsgang. Das ist problematisch, denn der Konsum war zuletzt eine wesentliche Stütze der Konjunktur. Die Industriedaten sind ohnehin schon schlecht.

Kritisch ist, dass die Auswirkungen des Corona-Virus noch gar nicht in den aktuellen Zahlen drinstecken. Das Wirtschaftsforschungsinstitut IW weist explizit darauf hin, dass dazu noch keinen Daten vorliegen. Damit bestätigen die Wirtschaftsforscher unsere Aussage von voriger Woche. Wir schrieben: „Die negativen Auswirkungen werden langsam auf die globalen Lieferketten ausstrahlen. Die Folgen werden erst in einigen Wochen messbar sein." (FK 13.2.).

Steigende Rezessionswahrscheinlichkeit

Die VP Bank untermauert das gerade mit ihrem aktuellen Rezession-Indikator. Demnach ist die Rezessionswahrscheinlichkeit für die Eurozone im Februar auf 39% gestiegen. Das mag verwundern, denn wichtige Konjunkturfrühindikatoren brachen zuletzt zu einem Erholungskurs auf. Das Problem dabei ist: Die Realität hält nicht Schritt.

Die Aktienmärkte überhören also gerade den Warnschuss von Apple und feiern weiter irrationalen Überschwang. Das zeigt sich auch beim Blick auf die Wasserstoff-Aktien. Wir selber hatten sie schon zu Jahresbeginn empfohlen – und auch in unser Depot gekauft. Dass aber einige Titel ihre Kurse seither fast verdoppelt haben und täglich um 10% an Wert gewinnen, ist – mit Verlaub – völlig irre.

Gold wird immer stärker angesteuert

Ein Blick auf die Entwicklung des Goldpreises zeigt, dass es auch Börsen-Skeptiker gibt. Denn der Goldpreis klettert ziemlich steil, hat sogar schon die Marke von 1.600 US-Dollar je Feinunze überwunden. Diese Stärke ist sehr ungewöhnlich angesichts der Hausse an den Aktienmärkten und des steigenden Dollars. Und: Auch auch der Bitcoin – ein insbesondere in China favorisierte Fluchthafen – klettert im Kurs weiter steil.

Fazit: Wir bleiben vorsichtig. Zwar freuen wir uns über die satten Gewinne (vgl. FUCHS-Depot). Wir halten an unserer Stopp-Strategie aber fest. Die Märkte werden weiter vom vielen billigen Geld getrieben. Aber das sogenannte „new normal" ist „not normal". Die Börsen sind reif für eine kräftige Korrektur.

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