Sorgen treten in den Hintergrund
Robuste Wirtschaftsdaten und verbesserte Aussichten stützen die Stimmung der Anleger. Vor allem die Daten aus Frankreich deuten darauf hin, dass die Konjunktur in der zweitgrößten europäischen Volkswirtschaft wieder wächst. So überraschten die Zahlen zum Geschäftswachstum und bei den Auftragseingängen die Analysten positiv. Nachdem französische Wirtschaftszahlen zu Jahresbeginn noch Zweifel an einer breiten Erholung der europäischen Konjunktur säten, zeigen die jüngsten Einkaufsmanager-Indizes aus Frankreich nun eine klare Erholung der Wirtschaftsaktivität. Auch in den übrigen Euroländern entwickelte sich die Konjunktur im ersten Quartal 2014 so gut wie seit drei Jahren nicht mehr.
Bezüglich der Wirtschaftskraft der Vereinigten Staaten zeigen sich Marktteilnehmer hingegen zwiegespalten. Per saldo unterstützen die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA zwar das Szenario einer wirtschaftlichen Belebung. Jedoch verfestigen sich nun die Erwartungen einer Zinserhöhung durch die amerikanische Notenbank. Deren Chefin, Janet Yellen, irritierte mit ihrer Ankündigung einer baldigen Zinsanhebung in den USA Investoren und Anleger. Die Marktteilnehmer werden sich nach dem Ende der Berichtssaison wieder stärker auf die volkswirtschaflichen Daten zur US-Konjunktur konzentrieren. Vor allem die Zahlen zum BIP-Wachtsum und zur Entwicklung auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt stehen im Fokus des Geschehens, nachdem sich das US-Verbrauchervertrauen zuletzt robust entwickelte.
Die chinesische Volkswirtschaft sendet dagegen noch keine Entspannungssignale. Hier ging es mit der Entwicklung der Industrie weiter bergab. Der HSBC Einkaufsmanager-Index sank im März auf den tiefsten Stand seit acht Monaten. Er deutet mit einem Wert von 48,1 Punkten zum dritten Mal in Folge auf ein Schrumpfen der Industrieproduktion. An den Märkten nähren diese Zahlen jedoch die Hoffnung, dass Peking die sich abschwächende Wirtschaft mit Konjunkturmaßnahmen ankurbeln könnte.
Im Vergleich zur Vorwoche hat sich die Stimmung unter Anlegern und Investoren aufgehellt. Nachdem die Politik weitgehend aus den Schlagzeilen verschwunden ist, dominiert der weiterhin große Anlagenotstand die europäischen Märkte. Die breit gefasste Seitwärtsbewegung im DAX ist dabei nach wie vor intakt. Spannend wird es wieder im Bereich der letzten Hochs bei 9.800 Zählern.
Fazit: Die gute Stimmung sollte den DAX noch etwas weiter tragen. Entscheidend ist, ob die Kaufkraft der Investoren ausreicht, den Markt auf neue Hochs zu treiben. Noch steht der Aufschwung auf wackligen Beinen. Ein Stimmungswechsel in Amerika oder politische Konflikte würden den Markt wieder anfällig für höhere Tagesschwankungen machen.