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Börseneinschätzung vom 17. Januar 2019

Taktik dominiert

Die Börsen zeigen sich von der Ablehnung des Brexit-Abkommens recht unbeeindruckt. Das spricht dafür, dass bereits einiges an Risiko eingepreist ist. Die Kohlen sind jedoch noch lang nicht aus dem Ofen. In den USA herrscht indes eine durch die Politik forcierte Lähmung.

Die Brexit-Abstimmung im britischen Unterhaus ist an den Märkten verpufft. Die Wahrscheinlichkeit eines harten Brexit ist damit zwar gestiegen. Auf der anderen Seite wollen die meisten Briten und auch britischen Politiker einen solchen EU-Austritt explizit nicht. Das öffnet Chancen, nun doch noch einen anderen Weg zu finden.

Der nächste Tag der Entscheidung ist Dienstag der 29. Januar. Dann soll das britische Parlament über neue Vorschläge von Theresa May zum Brexit abstimmen. Dem Votum werde am Montag eine ganztägige Debatte vorausgehen. Welche Änderungen May vorschlagen wird, ist indes noch offen.

Da der politische Fortgang im Brexit ungewiss ist, bleiben beide Extremszenarien bestehen. Gelingt ein geregelter Brexit (oder gar ein Exit vom Brexit), dürfte es zu einem Freudenfeuerwerk an den Börsen kommen. Kommt es zum harten Austritt rechnen wir auch mit einer krassen Bremsreaktion der Börsen. Ein Rutsch um 1.000 DAX-Zähler ist nicht ausgeschlossen.

Shutdown lähmt Verwaltung und schadet Wirtschaft

Indes geht die politische Hängepartie auch in den USA weiter. Der Zollstreit mit China wurde vertagt. Eine sukzessive Lösung des Konflikts in Richtung Ende Januar dürfte positive Impulse setzen. Auf der anderen Seite bremst der Shutdown in den USA die Perspektive. Es gibt Schätzungen, denen zufolge jede Woche der Haushaltssperre etwa 0,1% des US-BIP-Zuwachses kosten soll. Gut 0,4% wären dann schon aufgelaufen. Wird der Shutdown beendet, wird das aber kaum eine positive Marktreaktion auslösen. Denn ein Ende der Blockade wird vom Markt grundsätzlich erwartet.

Ein langsameres Wachstum der US-Wirtschaft wird zum Problem. Wenn die Sondereffekte der US-Steuerreform auslaufen, geht ein Konsumimpuls verloren. Die Verbrauchernachfrage steht aber für fast 70% des US-BIP. Zugleich werden die Steuereinnahmen langsamer steigen (bei einer deutlichen Konjunkturabschwächung sogar sinken) und parallel dazu klettern die Zinsen für den US-Haushalt. Damit wird das Finanzierungsproblem der USA immer größer.

Die Märkte scheinen das bereits einzupreisen. Auch in den USA verliert die Börse wieder an Schwung. Technisch betrachtet sind die Indizes nach dem Einbruch im vierten Quartal 2018 schon an ihre ersten Korrekturziele herangelaufen. Damit es weiter aufwärts gehen kann, müssten nun schon positive Meldungen aus Unternehmen oder Politik an die Märkte kommen.

Fazit: Für Anleger bleibt kurzfristig das Problem der taktischen Positionierung erhalten. Die Börsen sind aktuell stark technisch getrieben. Wir halten einen Anlauf des DAX auf 11.200 Punte für denkbar, erwarten aber ein Scheitern an diesem Widerstand (vgl. FK vom 10.1.). Stellen Sie sich auf einen neuen Test der Tiefs um 10.200 Punkte ein.

Hinweis: Am Samstag (19.1.) findet der Börsentag Dresden statt. Wir sind am Stand des Börsenkiosk vor Ort. Um 16.30 hören Sie unseren Vortrag „Die Hausse vor dem Ende – und wie Anleger damit umgehen." Weitere Infos und kostenlose Anmeldung unter: http://www.boersentag-dresden.de/

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