Trends 2015 im Private Banking
Der in den vergangenen Jahren zunehmende Formalismus auf Basis der Regulierungsvorschriften der BaFin weicht wieder einem pragmatischen, kundengerechten Ansatz.
Die Erklärfähigkeit für unterschiedlich vorgebildete Kunden hat deutlich zugenommen.
Die guten Adressen im Markt protokollieren ihre Beratungsschritte gründlich und für den Kunden verständlich.
Die schriftlich ausgearbeiteten Anlagevorschläge enthalten regelmäßig einen Stresstest.
Der Trend zur kundenfernen Standardisierung ist gebremst. Es zeigt sich wieder mehr Individualität und Kundennähe in den Strategieempfehlungen.
Die Anlagevorschläge unterscheiden sich deutlich bei den eingesetzten Finanzinstrumenten. Hedgefonds oder Edelmetalle sind auf dem Rückzug. Aktien werden als Renditebringer favorisiert. Passive Produkte (ETF) sind auf dem Vormarsch.
Die Anzahl der Kunden je Berater sinkt im Durchschnitt.
Die Gebühren sinken im Trend. Eine durchschnittlich All-in-Fee (Honorar für die Vermögensverwaltung, Transaktionskosten und Kickbacks) liegt bei 1,25%. Die höchsten Gebühren werden in der Schweiz verlangt.
43,5% der Auskunft gebenden Anbieter verzichten auf den Verkauf von Eigenprodukten an ihre Wealth Management-Kunden.
Kickbacks (Bestandspflegeprovisionen) werden immer häufiger voll an die Kunden ausgezahlt.
- Zahlreiche Adressen im Markt trauen sich nicht, sich einem direkten und langfristigen Performancevergleich zu stellen. Diese fehlende Transparenz ist mit Blick auf den Vertrauensrückgang gegenüber Banken kritisch zu sehen.
- Zu viele Häuser haben zudem von Niederlassung zu Niederlassung immer noch erhebliche Qualitätsdifferenzen.
- Außerdem stört die Marktkonsolidierung mit etlichen Zusammenschlüssen und Aufkäufen den Aufbau langfristiger Beziehungen von Berater und Kunde und bringt das auf Vertrauen basierende Geschäftsmodell der Institute in Misskredit.
Fazit: Insgesamt gesehen zeigt der Qualitätstrend wieder leicht nach oben.