Im Vermögensmanagement für Stiftungen machen die Profis erstaunlich oft unnötig wirkende Fehler. Renditeangaben sind nicht nachvollziehbar oder gar unrealistisch, weil auf Vergangenheitswerten basierend. Grundlegende Begriffe wie Rendite und laufender Ertrag, verwendbare Erträge und Wertentwicklung werden vermengt. Oft machen die Anlagevorschläge den Eindruck, dass es an Lust und Sorgfalt mangelt.
Das zeigt sich bei der Auswertung von 58 Anlagevorschlägen für die Thussi-Drexler-Stiftung aus Leutkirch im Allgäu. Sie hatte die Private Banking Prüfinstanz – Verlag Fuchsbriefe und Dr. Richter | IQF – beigezogen, um die Qualität der Angebote zu prüfen. Die Aufgabenstellung war auf wenige Eckpunkte beschränkt. Sie ließ daher einigen Gestaltungsspielraum. Angelegt werden sollten 3 Mio. Euro, die Stiftung benötigte 50.000 bis 100.000 Euro an Ausschüttungen und beabsichtigte 15% an Liquidität vorzuhalten, um jederzeitige Flexibilität sicherzustellen.
Nach der Vorauswahl mit der Bewertung der Anlagevorschläge blieben zehn Institute übrig. Sie legten größtenteils exzellente Ausarbeitungen vor und stellten sich in einer mündlichen Präsentation den Nachfragen der Prüfinstanz. Die endgültigen Ergebnisse werden am 9. Mai im Fuchs-Report „Stiftungsvermögen 2017: Den Zielkonflikt (auf)lösen“ veröffentlicht.
Fazit: Ein ausgezeichneter Anlagevorschlag ist kein Hexenwerk. Es gilt lediglich die genannten Kriterien diszipliniert abzuarbeiten und prägnant sowie verständlich zu präsentieren. Doch für viele Häuser ist auch diese Anforderung zu ambitioniert.
Hinweis: Fuchsbriefe-Abonnenten beziehen den Report vergünstigt zu 49 statt 74 Euro. Darin werden alle Anlagevorschläge bewertet und die zentralen Erkenntnisse herausgearbeitet. Rupert Graf Strachwitz, Direktor des Maecenata Instituts, Berlin, beleuchtet den tiefen Umbruch im Gemeinnützigkeitssektor. Ordern Sie den FUCHS-Stiftungsreport 2017 per Telefon unter 030 - 28 88 17 20.