Anleihe-Crash?
Aufregung erzeugen gehört zum Geschäft der Medien. Die Berichterstattung über den Anstieg der Anleihenrenditen in den letzten Wochen gehört dazu. Faktisch läuft business as usual.
In den letzten Wochen haben die Renditen auf den Märkten für Euroanleihen ein Stück angezogen. Da dies auf mikroskopisch geringem Niveau stattfand, klingen die relativen Änderungen dramatisch („Renditen in wenigen Tagen mehr als verdoppelt!!!“). Tatsächlich finden aber nur kleine Veränderungen statt, die sich zudem nur auf die Sätze der Benchmark beziehen. Mit der erkennbaren Erholung in der Eurozone und dem Abklingen der Angst vor eine Crash Griechenlands schwindet die Attraktivität der Bundesanleihen. Die Anleger kaufen mittlerweile Sicherheit nicht mehr um jeden Preis. Der Blick auf die Risikoprämien zeigt deutlich: Außerhalb dieser Neubewertung der Benchmark herrscht „business as usual“. Die erreichte Normalität mit Risikoprämien auf dem Niveau vor der Krise wird davon gar nicht tangiert.
Fazit: Die künstliche Aufgeregtheit über die Änderungen um 40 oder 50 Basispunkte ist weit übertrieben. Es geht einfach nur einen kleinen (winzigen) Schritt zurück zur Normalität.