Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2010
Ukraine bekommt Unterstützung

Frisches Geld für Kiew

Kirche in Kiew, Ukraine. Copyright: Pixabay
Der IWF hat die seit dem letzten Jahr ausstehende zweite Tranche aus dem Beistandsabkommen für die Ukraine freigegeben. Damit erhält die Kiewer Regierung nicht nur frisches Geld aus Washington sondern auch frischen Kredit an anderer Stelle.

Das Direktorium des IWF hat jüngst die bislang zurückgehaltenen Mittel (rund 700 Mio. US-Dollar) freigegeben. Kurz zuvor hatte der jüngste Lagebericht der IWF-Delegation vor Ort ausreichende Fortschritte festgestellt. Grundlage ist das im Juni letzten Jahres abgeschlossenen Beistandsabkommen über 2,5 Mrd. Sonderziehungsrechte (etwa 2,8 Mrd. Dollar). Davon waren zunächst 2,1 Dollar ausgezahlt worden. Die zweite Tranche hatteman allerdings zurückgehalten.

Unmittelbarer Auslöser waren massive Zweifel (nicht nur) des IWF an der Unabhängigkeit der Kiewer Notenbank NBU. Anlass war eine massive PR-Kampagne enger politischer Verbündeter des amtierenden Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Sie hatte den damals amtierenden NBU-Chef Jakiw Smoli zum Rücktritt getrieben. Smolis Widersacher wollten eine Lockerung der Geldpolitik trotz hoher Inflation erreichen. Aus IWF-Sicht wohl aber ebenso bedeutend war die Verfehlung der vereinbarten Ziele bei den Staatsfinanzen. Zu diesen Punkten konnte die Regierung in Kiew offenbar befriedigende Pläne und Zusicherungen vorlegen.

Nordstream 2 führt zu erheblichen Verlusten

Zentral für den Ausblick für die Ukraine bleibt der Konflikt mit Russland um die Ost-Ukraine. Vor allem die anstehende Inbetriebnahme der Nord Stream 2-Pipeline wird die Einnahmen der Ukraine aus dem Gastransit verringern. In den letzten fünf Jahren erhielt die Ukraine durchschnittlich etwas mehr als 2,5 Mrd. Dollar pro Jahr aus dieser Quelle. Der IWF schätzt einen Rückgang der Transit-Einnahmen auf etwa 1,2 Mrd. Dollar.

Ukraine bleibt auf Auslands-Kredite angewiesen

Der mit dem Bericht revidierte Ausblick für die Ukraine sieht 3,5% bis 4% Wachstum für die nächsten Jahre vor. Das geht allerdings mit beachtlichen Leistungsbilanzdefiziten (Finanzierungsbedarf) einher. Die außenwirtschaftliche Flanke der Ukraine bleibt verwundbar und der potenzielle Schutz durch internationale Kapitalgeber nötig. Das sollte Investoren zur Vorsicht mahnen.

  

Fazit: Die gute Nachricht liegt in der Einigung Kiews mit dem IWF. IWF-Beistand eröffnet in aller Regel den Zugang zu weiteren Kreditquellen. dennoch sind damit nicht alle Risiken ausgeräumt. Wer ins Risiko gehen will, kann mit einer Euro-Anleihe der Ukraine einen Rendite-Turbo ins Depot legen – mit ordentlicher „Zitterprämie“.

Empfehlung: Sofern das Risiko tragbar ist, könnte die auf Euro lautende Anleihe der mit Laufzeit bis Juni 2026 (XS2015264778) interessant sein. Sie hat etwas mehr als 6,7% Laufzeitrendite.

Hier FUCHS-DEVISEN abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang