Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1081
Auslandsanleihen

Neue Konditionen

Wer Staatsanleihen kauft, wird künftig immer genauer ins Kleingedruckte schauen müssen. Jetzt sollen erneut die Konditionen für Gläubiger geändert und deren Position geschwächt werden.
Bei Staatsanleihen haben die Schuldnerstaaten künftig eine stärkere Position. Der internationale Verband der Anleihenhändler, ICAMA, hat das Regelwerk für Umschuldungen geändert. Er hat damit auf die Probleme reagiert, die die US-Justiz mit der Gleichstellung von 2005/2010 restrukturierten und 2001 ausgefallenen Anleihen geschaffen hat. Die US-Justiz hatte eine Umschuldung aufgehoben, der sich rund 93% der Investoren – nicht ganz freiwillig – unterworfen hatten. Der Verband liefert zwei Änderungen in den Anleiheverträgen: Es sollen „Collective Action Clauses“ eingefügt werden, mit denen eine qualifizierte Kapitalmehrheit der Gläubiger (in der Regel 75%) bindende Entscheidungen für alle Gläubiger treffen kann. Damit könnte kein einzelner Gläubiger mehr, wie im Fall der Argentinien-Anleihen, eine Umschuldung blockieren. Mit diesen Klauseln werden Gläubigerversammlungen installiert, die ähnlich einer Gesellschafterversammlung mit vergleichbaren Vorgaben für die Einberufung, Entscheidungskompetenzen und -voraussetzungen verbindlich entscheiden. Da bei Umschuldungen oft mehrere unterschiedliche Emissionen betroffen sind, sehen die Verfahren vor, dass die Gläubiger jeder einzelnen Emission entsprechende Mehrheiten erzielen müssen, um bindende Entscheidungen für alle Gläubiger zu treffen. Zweite Neuerung ist eine Neufassung der Pari-passu-Klausel (Gleichbehandlungsklausel). Diese soll ausschließen, dass sich wie im Falle Argentiniens gegenseitig blockierende Ansprüche ergeben. Der Verband kann die neuen Regeln lediglich vorschlagen. Ob sie tatsächlich genutzt werden, ist offen. Aber selbst wenn sie übernommen werden, werden sie erst Standard, wenn alle derzeit umlaufenden Anleihen ohne diese Klauseln ausgelaufen und getilgt sind.

Fazit: Die schnelle Reaktion des Verbands und der dahinter stehenden Finanzbranche zeigt deutlich den Handlungsbedarf, der hier entstanden ist.

Meist gelesene Artikel
  • Der Münchhausen aus dem Sauerland oder: Die Lüge als Staatsräson

Friedrich Merz spielt mit der Demokratie

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Lüge und Wortbruch sind in der Politik allgegenwärtig – Niccolò Machiavelli (1469–1527) hatte sie einst zum Handwerkszeug des cleveren Machtpolitikers erklärt. Doch was unterscheidet die Dreistigkeit eines Donald Trump von der „Weisheit“ eines Friedrich Merz? FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber wirft seinen Blick auf die „Kunst der politischen Täuschung“ in Deutschland. Er offenbart unbequeme Wahrheiten und wirft die Frage auf: Welche Lügen akzeptieren Wähler noch – und welche nicht mehr?
  • Fuchs plus
  • Klimaneutralität im Grundgesetz: Ein Blick in die Zukunft

Klimaschutz-Kritiker können zu Verfassungsfeinden werden

Die grundgesetzliche Festschreibung des Ziels "Klimaneutralität bis zum Jahr 2025" wird Wohlstand in erheblichem Ausmaß vernichten. Es wird eine Gesetzesgrundlage geschaffen, mit der zahlreiche wirtschaftliche Entscheidungen massiv beeinflusst und gesteuert werden. Außerdem besteht das Risiko, dass die Festschreibung im Grundgesetz zu großen Eingriffen in persönliche Freiheiten führen wird. FUCHSBRIEFE wagen einen Blick in die Zukunft.
  • Alarm am Anleihemarkt

Friedrich Merz kurbelt die Inflation an

Die EZB hat gestern ihr Bekenntnis zur Staatsfinanzierung abgelegt. Statt Vorsicht walten zu lassen, unterstützt sie den von Deutschland und Europa eingeschlagenen expansiven fiskalischen Kurs durch die Verbilligung des Geldes. Das kann nur eine Folge haben: anziehende Geldentwertung. Die Anleihenrenditen schießen bereits nach oben.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2025: Gies & Heimburger GmbH in der Ausschreibung

Mechanistische Herangehensweise ohne Empathie und Transparenz

Erstellt mit ChatGPT und CANVA
Die Gies und Heimburger GmbH ist ein bankenunabhängiger Vermögensverwalter und zugelassenes Wertpapierinstitut und bietet u.a. für Stiftungen Finanzportfolioverwaltung an. Der Fokus liegt dabei auf der Erwirtschaftung laufender Erträge und dem realen Vermögenserhalt. Hört sich zunächst für Stifter grundsätzlich gut an, wenn nur das Wörtchen „Wenn“ nicht wäre.
  • Fuchs plus
  • Diamanten unter Druck: Zwischen Traditionswert und moderner Realität

Labordiamanten entzaubern natürliche Edelsteine

Der Markt für natürliche Diamanten gerät zunehmend unter Druck. Während die globale Nachfrage stockt, gewinnen Labordiamanten rasant an Bedeutung. Online lassen sich bereits hochkarätige Steine zu Preisen finden, die viele überraschen dürften. FUCHSBRIEFE liefern Ihnen einen aktuellen Überblick.
  • Fuchs plus
  • Umsatzsteuer: Unternehmer muss Nachweise liefern können

Differenzbesteuerung: Unternehmer trägt Beweislast

Der Bundesfinanzhot hat entschieden, dass das Finanzamt Unternehmen die Anwendung der Differenzbesteuerung verweigern kann, wenn korrekte Nachweise fehlen. Vertrauensschutzargumente des Unternehmers werden separat im Billigkeitsverfahren geprüft. Erfahren Sie mehr über die Anforderungen und Entscheidungen in diesem Fall.
Zum Seitenanfang