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Anleihen | Unternehmen

Wie in einer Bananenrepublik

Deutschlands Unternehmensanleihesektor muss sich endlich internationalen Gepflogenheiten anpassen.
Deutsche Unternehmensanleihen sind im internationalen Vergleich mit besonders schlechten Schutzklauseln für private Gläubiger versehen. Sie bevorzugen eindeutig Banken und benachteiligen Private extrem. Aufgrund dessen liegt die Wiedergutmachungsquote auch nur bei 10% vom ursprünglich eingesetzten Kapital. Diese Auffassung vertreten die Anleihespezialisten Marc Profitlich und Nicolas Schmidlin. Lässt man den Solarsektor in Deutschland außen vor, liegt die Ausfallquote im Unternehmensanleihesektor bei 6 bis 7%. Das entspricht internationalen Ausfallquoten für ein Hochzinssegment. Mit dem zwischenzeitlich gehypten Solarsektor, der besonders viele Pleiten verzeichnete, liegt sie allerdings bei 13,1% – das wiederum ist sehr hoch. Das Ratingunternehmen Scope zählt Zahlungsausfälle von 16 mittelständischen Emittenten und 19 betroffene Anleihen mit einem gesamten Volumen von rund 862 Mio. Euro. Vermögenswerte hätten die Unternehmen in der Regel ausreichend, um auch die privaten Gläubiger besser zu bedienen. Das Beispiel Praktiker Baumarkt zeigt, wie miserabel die Gläubigerschutzbedingungen hierzulande ausfallen. Normalerweise müssen gleichrangige Gläubiger gleich behandelt werden und erhalten gleiche Anteile an den Sicherheiten. Bei Praktiker bezieht sich die entsprechende Klausel jedoch nur auf Kapitalmarktverbindlichkeiten. Diese umfasst aber keine Bankkredite! Folge: Bankkredite dürfen kurz vor der absehbaren Pleite immer noch gesondert gesichert und damit bevorzugt bedient werden. Mit der Folge, dass für die übrigen Gläubiger – die sich ebenfalls in der Senior Tranche befinden – weniger Masse verbleibt.

Fazit: Der deutsche Unternehmensanleihesektor muss die Emittentenbedingungen endlich an internationale Gepflogenheiten angleichen.

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