Mit ihren "konditionierten" Langfristtendern hat die EZB ein Eigentor geschossen.
Es wird immer deutlicher, dass die Banken die neue Liquiditätsspritze der EZB für Käufe von Peripherie-Anleihen nutzen werden. Davon gehen inzwischen immer mehr Marktteilnehmer aus – und sogar die EZB selbst: Die Langfristtender (TLTROs) könnten die Verbindung zwischen Banken und Staaten noch verstärken, stellt das französische EZB-Ratsmitglied Benoit Coeuré fest. Der Grund: Die von der Zentralbank angekündigten angeblich konditionierten Langfristtender sind keinesfalls so „gezielt“ strukturiert, wie es ihr Name eigentlich suggeriert. Offen bleibt, in welchem Umfang die Banken die EZB-Tender nutzen. Die Commerzbank rechnet damit, dass rund 300 Mrd. Euro des insgesamt maximal 400 Mrd. Euro großen Volumens abgerufen werden. Davon könnten ca. 150 Mrd. Euro für Anleihenkäufe verwendet werden. Vor allem Banken in der Peripherie könnten jedoch Schwierigkeiten bekommen, die erforderlichen Sicherheiten als Gegenwert für die Liquidität aufzubringen. Anderseits haben Banken der Euro-Kernländer (z. B. aus Deutschland) möglicherweise gar kein Interesse daran, erneute Überschuss-Liquidität aufzubauen, weil so die Zinsen an den Geldmärkten in den negativen Bereich fallen könnten. Denn schon die Zinssenkung alleine hat die Zinsen auf dem Interbanken-Markt nahe an die Nulllinie gedrückt. Das Rätselraten um die Motive der EZB geht unterdessen weiter. Wir vermuten, dass der missratene TLTRO das Resultat eines denkwürdigen Kompromisses ist: Einige EZB-Ratsmitglieder hatten wohl ein Anleihenkaufprogramm (QE) verlangt, um so den Deflationsrisiken begegnen zu können. Dafür konnten sie aber keine Mehrheit organisieren. Als kleinster gemeinsamer Nenner wurde dann der Langfristtender mit einer wesentlich geringeren Konditionalität als ursprünglich geplant identifiziert. In seiner praktischen Ausführung könnte er auch als die Light-Version eines QE-Programm wirken. Der Exit aus der lockeren Geldpolitik wird für die EZB in jedem Fall immer schwieriger. Denn sollten die Banken tatsächlich aufgrund der TLTROs in die Anleihenmärkte gehen, könnte es beim Auslaufen der Tender zu heftigen Eruptionen an den Bondmärkten kommen – weil die Banken dann als Käufer dieser Papiere ausfallen. Die EZB könnte sich dann in zwei bzw. vier Jahren zu einem erneuten Anschlussprogramm genötigt sehen.
Fazit: Mit ihren TLTROs hat die EZB ein klassisches Eigentor geschossen. Was ursprünglich mal eine zumindest vielversprechende Idee zur Ankurbelung der Kreditvergabe an die Realwirtschaft war, wird mit großer Wahrscheinlichkeit in den Anleihenmärkten der Euro-Peripherie versickern.
Die Länder Afrikas gehören nun schon seit Jahren zu jenen Märkten mit den höchsten Wachstumsraten weltweit. Das Bundeswirtschaftsministerium hat darum ein neues Förderprogramm aufgelegt, mit dem die Beratung zum Markteintritt gefördert wird.
Stiftungsvermögen 2024: Die Berliner Volksbank eG in der Ausschreibung
Wer sich wie der Leser auf der Website von Banken einen ersten Eindruck über deren Stiftungskompetenz verschaffen möchte, wird bei der Berliner Volksbank kaum fündig. Zwar berichtet sie über ihr eigenes soziales Engagement; aber ob und wie sie andere Stiftungen unterstützt, lässt sie offen. Kein glücklicher Start für die Stiftung Fliege, die für ihre drei Millionen Euro einen neuen Vermögensverwalter sucht. Hoffentlich ist der Anlagevorschlag aussagekräftiger.
Stiftungsvermögen 2024: Die Wagner & Florack Vermögensverwaltung AG in der Ausschreibung
„Bei uns gibt es keine Portfolios von der Stange“, behauptet der Vermögensverwalter Wagner & Florack selbstbewusst auf seiner Website. Das ist gut, muss sich aber natürlich in der Praxis beweisen. Denn die Stiftung Fliege sucht genau das: eine individuelle Vermögensverwaltung für ihr Stiftungsvermögen in Höhe von 3 Millionen Euro. Und was Wagner & Florack (W&F) dann liefert, macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck.
Die BRICS-Staaten wollen eine eigene Währung schaffen, um sich von der Dominanz des US-Dollars zu lösen. Die konkreten Pläne für die Währung reifen immer weiter. Jetzt wurde bekannt, dass BRICS-Pay blockchain-basiert sein soll.
Die Schuldenlast als Indikator für die Stabilität von Währungen
In der öffentlichen Diskussion hat die Inflationsdebatte einen anderen Faktor so gut wie völlig verdrängt: die Schuldenstandsquoten der Staaten. Hier zeigen sich gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 sehr unterschiedliche Entwicklungen. Es sollte nicht übersehen werden, welche Staaten ihre Wirtschaftsleistung mit erheblichen neuen Staatskrediten aufgepumpt haben. Das wird über kurz oder lang auch die Solidität der Währungen beeinflussen.
RKI: "Hochstufung von einem internen Mitarbeiter vorgenommen"
Die Veröffentlichung der RKI-Protokolle hat eine hitzige Debatte über die Corona-Politik entfacht. Kritiker der rigorosen Corona-Maßnahmen sehen sich in den Protokollen bestätigt. Verteidiger schieben die Diskussion um die Verantwortlichen und ihre Entscheidungen in die "Querdenker"-Ecke. Für die Politik sind die Protokolle gesellschaftlicher Sprengstoff.
Für Unternehmer und Anleger
FUCHS-Newsletter
Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie jede Woche spannende Impulse zu Themen, die für Sie als Unternehmer und Anleger wichtig werden. Bleiben Sie auf dem Laufenden und mit der FUCHS-Redaktion in Kontakt!