Berenberg überzeugt durch Anschaulichkeit
Berenberg legt eine sorgfältig erarbeitete Bewerbungsunterlage für die Verwaltung des Stiftungsvermögens vor. Nur ein Punkt wird darin vernachlässigt.
Die älteste Privatbank Deutschlands beschäftigt derzeit 1.250 Mitarbeiter. Insgesamt ist das Haus in acht großen Städten in Deutschland präsent. Dort gibt es in jeder Niederlassung Ansprechpartner, die über Knowhow in der Betreuung von Stiftungsvermögen und der strategischen Beratung zur Anlage von Stiftungsvermögen verfügen.
Kennzahlen:
28 Spezialisten beraten bei Berenberg Stiftungen. Aktuell sind die Mitarbeiter im Durchschnitt 7,5 Jahre im Bankhaus tätig. Interessant ist der Ansatz zu Kooperationen mit externen Partnern. So hat sich Berenberg entschieden, nicht mit einzelnen festen Partnern zu arbeiten, um Interessenkonflikte zu vermeiden. Vielmehr setzt das Haus auf eine Auswahl von Partnern, die regional verteilt sind und mit denen es gute Kunden-Erfahrungen gibt. Diese Partner werden je nach Kundenbedürfnis ausgewählt. - Stiftungsexpertise seit: 1948
- Anzahl betreuter Fremdstiftungen: 600
- Betreutes Stiftungsvermögen: 1.000 Mio. EUR
Serviceangebot für Stiftungen:
Das Serviceangebot von Berenberg ist umfassend und bietet einige Highlights. Dazu zählen z. B. der von der Bank veranstaltete Stiftungs-Talk und das Impact-Investing-Forum. Auf diesen Veranstaltungen lässt Berenberg stiftungsrelevante Themen von externen Fachleuten diskutieren. Diese decken inhaltlich das gesamte Spektrum der für Stiftungen relevanten Themen ab und dienen Stiftungen auch als Plattform für die Netzwerkpflege. - Unterstützung während des Anerkennungsverfahrens bei Behörden
- Unterstützung bei der Auswahl des Stiftungszweckes
- Unterstützung bei der Konzeption einer Stiftungslösung
- Unterstützung bei der Ausarbeitung einer Stiftungssatzung
- Unterstützung bei der Koordinierung von Bankverbindungen
- Unterstützung bei Fundraising
- Strategiegespräche
- Unterstützung bei Änderungen im Stiftungs- und Steuerrecht durch aktive, zeitnahe Information
- Rechnungslegung
- Jahresabschluss
- Förderverwaltung
Der Anlagevorschlag
Berenberg liefert eine umfassende Bewerbung um das Mandat der Alfred-Flakowski-Stiftung. Sie ist gut strukturiert und so ist das Lesen einfach. Die Bank will den Werterhalt des Stiftungsvermögens mit einem Total-Return-Ansatz schaffen. Diesen erläutert sie detailliert. Auf 20 % beläuft sich die strategische Aktienquote (Richtwert), maximal sollen – taktisch – 25 % Aktien zum Ensatz kommen. Es handelt sich um dividendenstarke Aktien, keine thesaurierenden Fonds. Zum Zeitpunkt der Ausschreibung führt das zu folgender Struktur: 65,4 % Anleihen, 16,4 % Aktien, 3,7 % Alternative Investments, 14,5 % Liquidität. Vorbildlich erläutert Berenberg, wie die Bank in den einzelnen Segmenten die Anlagewelt sieht. Staatsanleihen werden untergewichtet; innerhalb dieser Anlageklasse erhält dann die Euro-Peripherie besonderes Gewicht. Pfandbriefe sind untergewichtet, dafür werden Wandelanleihen – sie machen 5 % im Portfolio aus – und Frontier Markets positiv gesehen. Frontier Markets-Anleihen kommen zu knapp 2 % zum Einsatz. 1,4 % sind Catbonds (Katastrophen-Versicherungsanleihen). Gold ist mit 2,3 % im Portfolio zu finden. Anschaulich ist auch der Stresstest. Wir sehen, dass in der größten Verlustphase der Vergangenheit das Portfolio 7,9 % verloren hätte. Bezüglich unserer Fragen zu Beteiligungen vor Ort erhalten wir leider keine Antworten. Als Honorar verlangt Berenberg 0,75 % + MwSt. als All-in-Modell. Optional stellt sie der Stiftung eine Performance-abhängige Vergütung zur Auswahl mit 0,50 % p.a. Vermögensverwaltungsentgelt zuzüglich 15 % auf die erwirtschaftete Wertsteigerung oberhalb der Zielrendite von 3 %. Kickbacks werden an die Stiftung weitergeleitet, wenn sie anfallen.FAZIT:
Ein sorgfältig erarbeiteter Vorschlag mit anschaulichen Darstellungen und Grafiken, die Lust auf mehr machen. Zumal Berenberg einen Detailblick in die Portfoliokonstruktion erlaubt. Damit qualifiziert sich die Bank für den Beauty Contest.