Brexit sorgt für Wechselkursgewinn
Für Oldtimer aus Großbritannien wird eine kräftig steigende Nachfrage erwartet.
Händler historischer Automobile blicken nach dem Brexit-Votum interessiert auf die Insel. Dort könnte es zu einer mittelfristigen Marktverschiebung kommen. Es ist zu erwarten, dass auf der Insel die Nachfrage professioneller Händler nach historischen Autos kräftig anzieht. Der Sturz des Pfundes und die unsichere Perspektive für UK macht die Insel für Käufer interessant. „Steht das Pfund hoch, verkaufen wir nach England. Steht es niedrig, kaufen wir dort,” fasst ein renommierter Händler die Lage zusammen. Die Nachfrage nach historischen Autos wird sich in UK erhöhen, weil Verkäufern neben einer möglichen Preissteigerung für den Wagen noch ein Währungsgewinn winkt, wenn wieder außerhalb UKs verkauft wird. Diese Situation wird allerdings nicht lange anhalten, da die Pfund-Preise für historische Autos absehbar steigen werden. Abgesehen vom Brexit-Effekt tritt der Oldtimer-Markt gerade auf der Stelle. Seit Jahresbeginn haben die Preise nicht einmal um 2% zugelegt. Das ist weit unter dem jährlichen Durchschnitt von knapp 13% pro Jahr, den die Historic Automobile Group (HAGI) ermittelt hat. Die Preis-Differenzierung einzelner Markten setzt sich fort. Klassische Porsche verloren gegenüber dem Vormonat hohe 5,23% und fahren damit sogar seit Jahresbeginn rückwärts (-3,91%). Hier ist eine Marktsättigung eingetreten. Vergleichbar ist die Situation bei historischen Ferraris. Die sind gerade noch 0,81% teurer als zu Jahresbeginn. Schneller fahren weiterhin die „Emerging Classics”. Wesentlichen Anteil daran haben natürlich die 300 SL/500 SL der von 1972-89 gebauten Modellreihe R107. Viel Potenzial sehen wir aber auch hier nicht mehr. Mittlerweile kosten diese Fahrzeuge zwischen 50.000 und 100.000 Euro. Wir erwarten, dass sich der Preisanstieg hier ebenfalls sukzessive verlangsamt.
Fazit: Die Preise für historische Automobile sind vorerst ausgereizt. Lukrative Kaufgelegenheiten, insbesondere für professionelle Händler, dürften sich mittelfristig in UK ergeben.