Dänemark: Wie vor dem Crash
Dänemarks Immobilienmarkt lebt von den Negativzinsen. Dreht sich der Trend, fallen die Preise.
Der dänische Immobilienmarkt sieht derzeit wie vor dem Crash 2009 aus. Damals sanken die Preise um 30%. Heute liegen sie bereits um 5% über den damaligen Höchstpreisen, warnt die größte dänische Hypothekenbank Nykredit. In Kopenhagen wird das Tiefstpreisniveau sogar um 50% übertroffen. Die Einkommen sind dagegen real nur um 20% höher. Diese Schere wirkt sich bisher nur deshalb nicht in Kreditausfällen aus, weil die Zinsen historisch niedrig sind. Risiken liegen auch in der Art der Finanzierung. In Dänemark sind trotz des neuen EU-Rechts nur 5% Eigenkapital bei 100%-Finanzierung üblich. Die Zinsbindung ist meist nur für ein Jahr fest. Oder die Zinsen sind variabel. Tilgungen sind oft nicht vorgesehen. Dänemark lebt zudem bereits seit vier Jahren mit Negativzinsen. Das niedrige Zinsniveau verlockt zum Immobilienkauf. Das treibt aber auch die Preise – und die Dänen in die Verschuldung. Im Durchschnitt haben sie drei Jahreseinkommen auf dem Buckel, mehr als in jedem anderen westlichen Industrieland. Der IWF warnte deshalb bereits vor einer platzenden Immobilienblase und einer privaten Schuldenkrise.
Fazit: Der dänische Immobiliemarkt gleicht einem Apfelbaum. Sie müssen nur abwarten, bis nach einem Crash spätestens bei einem Zinsanstieg und einer Krone-Abwertung die Früchte reif werden und Investoren in den Schoß fallen.