Die aktuellen Top Ten der Vermögensverwalter für Stiftungen stehen fest. Es handelt sich um die BW-Bank, die DZ Privatbank, Donner & Reuschel, Sal. Oppenheim, die Bank Oddo BHF, die Bank für Kirche und Caritas, die Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland), das Bankhaus Lampe, die Bank J. Safra Sarasin (Deutschland), deren Private Banking allerdings derzeit abgewickelt wird, sowie Merck Finck Privatbankiers.
Ihnen gelingt es, den Zielkonflikt von Werterhalt des Stiftungsvermögens und der Erzielung ordentlicher Erträge zur Erfüllung des Stiftungszwecks aufzulösen. Dies lässt sich nach dem aktuellen Markttest der Private Banking Prüfinstanz – Verlag Fuchsbriefe und Dr. Richter | IQF – in Zusammenarbeit mit den Stiftungsexperten von PSP München und dem Risikomessspezialisten Quanvest in Bad Homburg sagen. Sie waren damit betraut, die Vermögensverwalterauswahl für die Thussi Drexler Stiftung im Allgäu vorzunehmen.
Unterschiedlich waren die Wege zum Ziel. Mit einem eher geringen Aktienanteil von 20% war die Bank für Kirche und Caritas zum Zeitpunkt der Angebotserstellung unterwegs. Einen Anteil von 40% hielten Berenberg, Oddo BHF und auch Merck Finck für zielführend.
Die Spannbreite der Vergütungen, die Anbieter für ihre Leistungen veranschlagten, war groß. Mit einer Pauschalgebühr von 0,4% zzgl. Umsatzwertsteuer bot sich die Bayerische Vermögen an. Pictet Europe lagen mit 0,9% plus Umsatzsteuer (also insgesamt 1,07%) am oberen Rand der Angebote.
Die Aufgabenstellung der Stiftung war auf wenige Eckpunkte beschränkt. Sie ließ daher einigen Gestaltungsspielraum. Angelegt werden sollten 3 Millionen Euro. Die Stiftung benötigte 50.000 bis 100.000 Euro an Ausschüttungen und beabsichtigte 15% an Liquidität vorzuhalten, um jederzeitige Flexibilität sicherzustellen. Die Stiftungsverantwortlichen baten zudem um eine „Firewall“ zum Werterhalt des Vermögens.
In der langen Sicht über alle von der Prüfinstanz seit 2008 jährlich vorgenommenen Stiftungstests führt Sal. Oppenheim die Rangliste an. Ihr folgen die BW-Bank und die Deutsche Bank. In diese Ewige Bestenliste der Stiftungsmanager kommen alle Anbieter, die mindestens sechsmal an einem Markttest der Prüfinstanz teilgenommen haben.
67 Banken, Vermögensverwalter und Family Offices aus dem In- und Ausland hatten sich für das Mandat der Stiftung interessiert. 55 hatten schließlich ihre Angebote abgegeben. Bewertungskriterien waren der Anlagevorschlag mit 45% Gewicht, dessen mündliche Erörterung mit 20%, das Portfolio mit 15%, die Antworten auf einen Katalog von Transparenz-Fragen (15%) sowie das Serviceangebot mit 5%.
Fazit: Auch in Zeiten von Nullzinsen ist es grundsätzlich möglich mit einem auf Werterhalt ausgerichteten Depot ausreichend ordentliche Erträge zur Erfüllung des Stiftungszwecks zu erwirtschaften.
Hinweis: Der FUCHS-Report Stiftungsvermögen 2017, Den Zielkonflikt (auf)lösen, ist für Abonnenten zum Preis von 49 Euro erhältlich: http://tinyurl.com/lr5fcql oder telefonisch über 030-28 88 17-0.