Diamantenindustrie steht vor einer schweren Krise
Das Coronavirus trifft auch die Diamantindustrie hart. Es sorgt vor allem in den USA und China für ausbleibende Nachfrage nach Diamantenschmuck. Die Verkaufszahlen bei namhaften Juwelieren brachen in den ersten Monaten des Jahres um bis zu 60% ein. Die Lagerbestände der Juweliere sind vor Weihnachten noch aufgestockt worden, sodass die Schmuckhändler auf Ihrer Ware sitzen bleiben.
Die Lieferkette vom Schleifer über den Diamanthändler bis zum Juwelier ist unterbrochen. Die Warenfluss ist blockiert und führt zu Liquiditätsengpässen. Den Händlern wird empfohlen, Barmittel zu halten bis sich die wirtschaftliche Anspannung wieder gelöst hat. Dies kann aber noch Monate dauern.
Händler befrüchten weiteren Preisverfall
Diamanten sind im Gegensatz zu Gold kein Investment. Daher werden voraussichtlich in diesem Jahr die Preise geschliffener Steine weiter nachgeben. Händler befürchten einen stärkeren Preisverfall als im vergangenen Jahr. Dies könnte bedeuten, dass die Preise natürlicher, geschliffener Diamanten bis 20% fallen werden.
In den Frühlingsmonaten ist in den USA die Zeit der Verlobungen zu denen laut Werbung ein Solitärdiamant gehört. Die Brautleute werden nicht nur von den Anbietern natürlicher Diamanten mit kostengünstigen Einkarätern (mittlere Farbklassen und kleine Einschlüsse) umworben. Auch die Hersteller von Labordiamanten engagieren sich für diese potentiellen Kunden.
Handel sucht nach Auswegen
Der Handel versucht mit kreativen Konzepten die Konsumenten weiterhin für natürliche Diamanten zu begeistern. Das war gerade auf der Schmuckmesse Inhorgenta in München, die noch Mitte Februar stattfand, zu beobachten. Es fiel bei den Messeständen der Diamantenhändler auf, dass naturfarbene Diamanten in allen Formen verstärkt angepriesen wurden. Aber in den gleichen Hallen fanden sich auch die Produzenten der synthetischen Diamanten, die bei gleicher Qualität deutlich günstiger im Preis boten.