Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1056
Diamanten

Vertrauenskrise und Alternativen

Die Diamantenpreise bleiben unter Druck. Der Anleger hat allerdings noch mehr Möglichkeiten.
Seit Monaten fallen die Preise geschliffener Diamanten – und der Boden scheint noch nicht erreicht. Bis zu 7% sanken die Preise für Einkaräter im Laufe des vergangenen Jahres auf Eurobasis. Auslöser war vor allem die mangelnde Liquidität im Handel. Ähnlich wie in der Bankenkrise des Jahres 2009 zwischen den Geldinstituten ist zwischen den Händlern das Vertrauen auf eine rechtzeitige Zahlung der Ware auf einem Tiefstand. Nun hoffen die Händler wieder einmal auf das Weihnachtsgeschäft. Das dürfte aber den Preisverfall kaum aufhalten können. Denn insbesondere in den USA ist die Nachfrage noch verhalten. Auch auf dem Markt in Europa liegt das Geschäft mit Diamanten seit vielen Jahren darnieder. Eigentlich, so mancher Händler, kann es nur aufwärts gehen. Nun ist aber auch der Motor Asien ins Stocken geraten. Die Chinesen sind zwar noch fleißige Käufer. Jedoch haben sich die Zuwachsraten ihrer Nachfrage merklich reduziert. In Indien, dem Land mit den meisten Diamantschleifereien, verunsichern Insolvenzen mittelgroßer Diamantenfirmen den Markt. Und Russland kämpft mit dem schwachen Rubel. Selbst in Sibirien geförderte Diamanten sind im Inland sehr teuer geworden, da die internationale Währung im Diamantenhandel der US-Dollar ist. Die Förderfirma De Beers stemmt sich inzwischen durch Verteuerung der Rohware vehement gegen weitere Preissenkungen geschliffener Steine. Bis diese Maßnahme greift und ein Einfluss auf die Preise sichtbar wird, dürfte aber das kommende halbe Jahr vorübergehen. In dieser Absatzkrise sucht eine zunehmende Zahl von Händlern ihr Heil in neuen Produkten. So kommt es, dass immer weniger Diamantenhändler aus Prinzip einen großen Bogen um synthetische Diamanten machen. Die im Labor hergestellten Steine sind vor allem bei junger, meist high-tech-affiner Kundschaft beliebt. Diese Käuferschichten sehen in einem Diamanten allerdings mehr das schmückende Objekt als die Wertanlage. Wenn dann ein farbiger synthetischer Diamant nur einen Bruchteil (ca. 8%) eines natürlichen kostet, dann ist die Entscheidung schnell für das künstliche Produkt getroffen – zumal der Kunststein die gleichen Eigenschaften besitzt wie ein natürlicher. Dennoch versuchen die Händler, in diesem Segment Geschäfte zu machen und Marktanteile auszubauen. Das wird dazu führen, dass sich auch bei gezüchteten Diamanten ein Markt mit eigenen Regeln etabliert.

Fazit: Die Preise am Diamantmarkt bleiben weitgehend unter Druck. Künstliche Steine entwachsen ihren Kinderschuhen und werden vor allem bei der jüngeren Klientel zu einer liebgewonnenen Alternative zu echten Steinen.

Hinweis: Unsere aktuelle Diamantpreistabelle finden Sie im Internet auf unserer Homepage unter www.verlag-fuchsbriefe.de in der Rubrik „Wissenswertes“.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang