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Vermögensanlage 2020

Droht ein Crash an den Märkten?

Auf sehr gute Jahre (wie 2019) folgen an den Börsen meist gute Jahre. © Jörg Richter, Datawrapper
Das Anlagejahr 2019 war ein brillantes Jahr für Investoren. Nahezu alle Anlageklassen haben Top-Renditen „abgeliefert“. Weit vorne die Aktienmärkte! Der US-Index Standard & Poor 500 brachte einen Zuwachs von 28,9%. Selbst defensive Aktien schafften ein Plus von mehr als 20%. Daher darf gefragt werden: „Wie geht es an den Aktienmärkten in 2020 weiter?“

„So kann es doch nicht weitergehen!“ ist in der Beratungspraxis häufig zu hören. „Crash-Propheten“ melden sich zu Wort und liefern ihre "Beweise" für einen anstehenden „Kollaps“. Doch wer Ihnen in 2019 gefolgt ist, ist schlecht gefahren: Von Crash keine Spur, auch wenn die Anleihen und Aktienmärkte nicht geradlinig nach oben liefen, sondern natürlich (!) geschwankt haben. So wird es auch 2020 sein. Das ist gut so, denn dann funktioniert der Kapitalmarkt noch: Höhere Renditen sind bekanntlich der (langfristig erwartbare) Lohn für das Eingehen und Aushalten dieser Kursschwankungen!

Welcher Crash?

Dennoch hören offensichtlich besonders deutsche Anleger auf die Kassandra-Rufe. Um diese „Angstspirale“ zu durchbrechen, hilft – so das Resultat aus den Anlegergesprächen – diese Frage: „Über welchen Crash reden wir hier eigentlich?“

  • Ist ein weltweiter Rückgang der Aktienkurse um 15% ein Crash? Sicher nicht – dies ist eine Korrektur, die wir immer mal wieder sehen werden, aber nicht vorhersehen können.

Alles im Heimatland

  • Geht es um einen Crash der Weltwirtschaft? Der ist nicht zu erwarten, nicht einmal eine Rezession (die natürlich zu Kursrückgängen an den Aktienmärkten führen würde). Ein solcher Abschwung ist aber auch kein Zusammenbruch der Wirtschaft!
  • Ist ein Crash in Deutschland gemeint? Vielleicht weil in Deutschland die Automobilindustrie in großem Umbruch ist und die deutsche Politik „verschlafen“ hat, rechtzeitig die Weichen für neue Schlüsseltechnologien zu stellen (Stichwort: Digitalisierung)? Ein solcher „Home-Crash“ ist für uns Deutsche ohne Frage hautnah zu spüren, aber keine wirkliche Bedrohung für unsere Kapitalanlage – vorausgesetzt, es gibt keinen „Home-Bias“. Dieser Begriff beschreibt den Fehler vieler Anleger, im Depot das Heimatland überproportional zu gewichten.

Hoffnung auf weitere Gewinne

Hilfreich ist auch ein Blick in die Historie. Die Frage: Wie verhielten sich die Kapitalmärkte, wenn ein sehr gutes Jahr vorbei war? Die Antwort: Es folgte häufig ein gutes Jahr. Die Grafik zeigt die Jahresergebnisse seit Ende der 1940er Jahre des S&P500-Index.

Zweistellige Jahresrenditen wie in 2019 gab es in der Vergangenheit häufig. Solche Jahre waren aber kein Indiz dafür, dass das nächste Jahr ein Minus bringen wird (auch wenn es z. B. Anfang der 80er Jahre vorkam). Sie sind aber auch kein verlässlicher Indikator für eine positive Entwicklung. Darüber hinaus gilt: Die Kursentwicklung an den Kapitalmärkten lässt sich nicht voraussagen. Und wer sein Geld erst in 10 Jahren benötigt, kann "lässig" 60% Aktien im Depot haben - und sich über die Erträge freuen (wie 2019)!

Dr. Jörg Richter
Dr. Richter | Kanzlei für Vermögen.

Welche Lehren lassen sich ziehen[unbounded value] Bei Crash-Propheten lieber weghören. Die „Experten“ können nicht in die Zukunft sehen, dafür aber sehr gut „schwarzmalen“. Ein herausragendes Jahr ist kein Indiz für einen Börsensturz! Fazit: Jeder Kursrückgang an den Aktien- und Anleihenmärkten kann gut ausgehalten werden, wenn die Fristigkeit der Anlage im Blick bleibt!

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