Erratische Preis-Sprünge
Auf dem Markt für klassische Automobile ist die Geldschwemme und damit die Preisrally vorbei.
Nur noch wirklich gute Autos finden überhaupt einen Käufer auf dem Oldtimer-Markt. Für sie bleiben die Preise gerade noch so stabil. Das belegt der HAGI-TOP-Index der Historic Automobile Group. Seit Jahresanfang ist er praktisch unverändert (+1%). Zudem sinkt das Handelsvolumen spürbar. Das heißt: Das Angebot und vor allem die Nachfrage trocknen aus. Damit wird der Markt „kippelig“ und die Preisentwicklung erratisch. Klar im Rückwärtsgang sind die Mercedes-Preise. Im Monatsvergleich ging es immerhin um 3,19% nach unten. Das liegt zum Teil daran, dass das Schwergewicht, die 300 SL Roadster und Flügeltürer-Modelle, unter einem Überangebot leiden. Die Preise liegen je nach Güte des Wagens zwischen einer und zwei Mio. Euro. Am besten laufen noch die Porsche-Modelle. Der HAGI-P-Index stieg seit Jahresanfang um fast 4%. Das liegt vor allem an der Nachfrage aus den Vereinigten Staaten und Japan. Dort sind die Märkte leergefegt und exzellente Exemplare, die hohe Preise rechtfertigen würden, sind Mangelware. Interesse ist für Autos aus den 50er und 60er Jahre spürbar. Allerdings gibt es hier erhebliche Preisschwankungen. Beispiel: Für den ca. 116 mal gebauten Porsche 904 Rennwagen wurden in den vergangenen Monaten zwischen 1,2 und 2 Mio. Euro gezahlt.
Fazit: Käufer sollten sich im aktuellen Marktumfeld zurückhalten. Der Schwung ist weitgehend raus und die Preisfindung wird oft zum Glücksspiel. Das ist kein gutes Umfeld für Investitionen – nicht mal in Liebhabereien.