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Bremer Landesbank | Stiftungsvermögen 2016 - Qualifikationsrunde: Angebotsabgabe

Es fehlt an Überzeugungskraft

Rote Ampel: Weberbank scheidet vor dem Beauty-Contest aus
Die Bremer Landesbank unterbreitet ein ordentliches Angebot. Stellenweise wird sie allerdings für den Laien zu fachlich.
Die Bremer Landesbank hat zwei Niederlassungen in Deutschland, und zwar in Bremen und Oldenburg. An beiden Standorten gibt es Ansprechpartner mit Stiftungskompetenz, die sich um Stiftungsberatung und die Vermögensanlage von Stiftungen kümmern. Die Universalbank bietet grundsätzlich die gesamte Bandbreite von Bankdienstleistungen an.

Kennzahlen:
  • Stiftungsexpertise seit: 1933
  • Anzahl betreuter Fremdstiftungen: 100
  • Betreutes Stiftungsvermögen: 110 Mio. EUR
Vier Spezialisten sind bei der Bremer Landesbank für Stiftungen zuständig. Berater sind zwischen 5 und 17 Jahren in dieser Funktion tätig. Zur Frage, ob das Haus mit festen externen Partnern kooperiert, erfahren wir lediglich etwas wortkarg, dass es regionale und überregionale Partner gibt.

Serviceangebot für Stiftungen:
  • Unterstützung während des Anerkennungsverfahrens bei Behörden
  • Unterstützung bei der Auswahl des Stiftungszweckes
  • Unterstützung bei der Konzeption einer Stiftungslösung
  • Unterstützung bei der Ausarbeitung einer Stiftungssatzung
  • Unterstützung bei der Koordinierung von Bankverbindungen
  • Unterstützung bei Fundraising
  • Strategiegespräche
  • Unterstützung bei Änderungen im Stiftungs- und Steuerrecht durch aktive, zeitnahe Information
  • Rechnungslegung
  • Jahresabschluss
  • Förderverwaltung
  • Mitarbeit in Stiftungsgremien
  • Unterstützung der Geschäftsführung der Stiftung 
Das Serviceangebot ist breit und wird durch einige besondere Offerten angereichert. So bietet das Haus z. B. eine Begleitung bei der Erstellung stiftungsspezifischer Anlagerichtlinien. Auch bei der Kreation von Fundraising-Konzepten wird Stiftern unter die Arme gegriffen. Darüber hinaus stellt das Haus Expertise zur Verfügung, wie Zustifter ihr Engagement steuerlich optimieren können.

Der Anlagevorschlag

Die Bremer LB zeigt ihre Stiftungsexpertise durch gezielte Fragen, die sie zunächst einmal zur Stiftung stellt; u. a. ob Liquidität für Investitionen zurückgestellt werde. Der Vorschlag selbst besteht aus einem ausführlichen Anschreiben und einer Präsentation, in der die Vermögensverwaltung vorgestellt wird. Basis des Handelns der Landesbank ist der „Systematic Investment Process“, kurz SIP. Er zeichnet sich – so die Bank – durch eine klare Proezssfolge aus. Qualität und Verlässlichkeit würden damit gesichert. Das klingt gut. Nur die viele Ausführungen auf den Folgeseiten überfordern den Nicht-Fachmann schnell. Die Bank beschreibt ihren Anlageprozess zwar mit vielen Worten, erläutert ihre „Säulen des Prognoseverfahrens“ und zeigt alle Schritte zur individuellen Strategie auf mehreren Seiten auf. Doch in der Summe schafft die Bank es nicht, überzeugend auf den Punkt zu kommen. Die gewählte Fachsprache überfordert den Laien immer wieder und die vielen Worte ermüden den Leser. Der Vorschlag sieht dann konkret so aus: 18,6 % Aktien Europa, 4,4 % Aktien USA, 4,2 % Aktien Emerging Markets, 0,8 % Staatsanleihen, 33,9 % Unternehmensanleihen, 27,1 % Bankanleihen, 9,9 % Pfandbriefe und 1,3 % Geldmarkt. Im Aktienbereich sehen wir mehrere aktiv gemanagte Fonds im Bereich Schwellenländer, sonst überwiegend Indexfonds und einige Discountzertifikate. Alternativ könnten Aktienanleihen eingesetzt werden, wenn die Ausschüttung forciert werden soll. es soll eine Gesamtrendite von 5,4 % erzielt werden. Aber es gibt noch eine „Expertenschätzung“ – wegen der rückläufigen Zinsen in den letzten Jahren. Die neue Prognose lautet: 3,6 %. Doch wozu zwei Werte? Traut die Bank ihrem eigenen System nicht und muss deshalb nachjustieren? Als größten Jahresverlust gibt die Landesbank 5,2 % an – erlitten in 2008. Leider sehen wir keine Details zu den möglichen Ausschüttungen. Wir erfahren zwar, dass die Renten gut 30.000 Euro ausschütten und die Aktienanleihen nochmals 32.000 bringen könnten. Aber es bleibt bei diesen kumulierten Zahlen ohne Details. Bezüglich der Investitionsvorhaben vor Ort verweist die Bank auf Immobilienexperten vor Ort. Die Bank selbst kann dazu nicht ausreichend unterstützen. Die Gebühren betragen 0,60 % zzgl. MwSt. + 0,15 % Umsatzprovision. Renten 0,30 % Umsatzprovisionen, Aktien 1,50 Promille des aktuellen Depotwertes oder als All-In-Fee 0,90 % + MwSt. Die Landesbank bietet keine performanceabhängige Gebühr an.

FAZIT:
Eine ordentliche Bewerbung, die aber nicht an die Top-Angebote heranreicht. Somit reicht es auch nicht für die Endauswahl, den Beauty Contest.

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