Anleger, die eine angemessene Rendite erwirtschaften wollen, müssen sich jenseits klassischer Staats- oder Unternehmensanleihen umsehen. Denn die Verzinsung von Anleihen bonitätsstarker Schuldner tendiert bereits seit geraumer Zeit gen Null.
Ein Ausweg aus dem Zins-Dilemma können Nachrang-Anleihen bieten. Diese Darlehen gelten als eigenkapitalersetzend, da sie im Insolvenzfall eines Unternehmens gleich nach den Eigentümern (Aktionären) in Anspruch genommen werden und häufig unbegrenzte Laufzeiten haben. Dieses größere Risiko wird Investoren durch einen höheren Zins vergütet. Ein Nachteil dieser Papiere ist jedoch, dass je nach Anleihebedingungen die Zinszahlungen aufgeschoben werden können. Für risikobewusste Anleger sind nachrangige Anleihen als Depotbeimischung jedoch eine interessante Alternative.
Wer sich nicht selbst auf die Suche nach geeigneten Nachrang-Anleihen für das Portfolio begeben möchte, investiert in einen Anlagefonds. Fonds, die auf solche Papiere fokussieren, übernehmen die Auswahl einzelner Anleihen und streuen somit auch gleich das Risiko. Das verhindert, dass Anleger mit wenigen Einzelinvestments hohen Klumpenrisiken eingehen.
Ein guter Publikumsfonds ist der Aramea Rendite Plus A. Seit knapp 9 Jahren investiert Fondsmanager Sven Pfeil in festverzinsliche Wertpapiere, vor allem in Nachranganleihen wie Genußscheine oder nachrangige Schuldverschreibungen von Banken und Industrieunternehmen. Ein Schwerpunkt in der Anlagestrategie liegt auf in Euro nominierte festverzinsliche Papiere. Etwaige Fremdwährungsrisiken werden durch Kurssicherungsmaßnahmen (Hedging) weitgehend vermieden.
Die Wertentwicklung des Fonds seit seiner Auflage im Dezember 2008 kann sich sehen lassen. Insgesamt konnten Anleger mit dem Aramea Rendite Plus eine jährliche Rendite von 11,1% erzielen. In den letzten fünf Jahren ging es im Schnitt um 8,1% jährlich nach oben. Beim Blick auf das Risiko muss sich der Fonds ebenfalls nicht verstecken. Die Volatilität (Schwankungsbreite) des Investmentsportfolios beträgt gerade einmal 3,9% p.a.
Mit aktuell rund 300 Einzeltiteln ist das Anleiheportfolio des Aramea Rendite Plus ziemlich breit diversifiziert. Fondsmanager Sven Pfeil setzt vor allem auf Nachrang-Anleihen von Finanzinstituten, achtet aber auch in diesem Bereich auf die Qualität der Schuldner. In Spanien und Italien ist Pfeil grundsätzlich nur bei systemrelevanten Kreditinstituten investiert.
Mit einem Depotanteil von gut 42% bilden Bankentitel den Kern des Investmentportfolios. Industrie-Anleihen (24,1%) und nachrangige Papiere von Versicherern (15,5 %) folgen auf dem zweiten und dritten Platz. Die meisten Titel, knapp 47%, werden in den nächsten drei bis sieben Jahren zur Rückzahlung fällig. Nur etwa 6% aller im Portfolio befindlichen Anleihen besitzen eine Laufzeit von mehr als 10 Jahren.
Der Großteil der Anleihen hat eine Rating-Einstufung zwischen Non-Investmentgrade und BBB. Dieses Rating bezieht sich jedoch auf die Bonitätsstufe der einzelnen Nachrang-Anleihe, welche zwei bis drei Stufen unter der des Schuldners liegt. Die jeweiligen Emittenten, beispielsweise die Bayern LB, Bertelsmann oder die Aarealbank, besitzen hauptsächlich Investment-Grade-Qualität.
Fondsanteile des Aramea Rendite Plus A können zuzüglich eines Ausgabeaufschlags von maximal 5% börsentäglich über die KAG gekauft werden. Anleger, die diese Kosten einsparen möchten, ordern den Fonds direkt an der Börse. Hier beträgt die Differenz zwischen Kauf und Verkauf (Spread) zwischen 0,2 und 1%. Die laufenden Kosten (TER) summieren sich auf rund 1,31% p.a. Liegt die jährliche Wertentwicklung des Fonds bei 3% plus 3-Monats-Euribor, wird zusätzlich eine erfolgsabhängige Vergütung von bis zu 15% fällig (High-Watermark Prinzip).
Fazit: Der Aramea Rendite Plus A eignet sich für Anleger, die ihr Portfolio um höher verzinste Nachrang-Anleihen erweitern möchten. Für ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis sorgt die breite Streuung des Fonds in viele verschiedene Einzeltitel. Währungsrisiken werden abgesichert.