Wenn sich ein Investment nicht so entwickelt wie geplant, sind strukturelle Anpassungen nötig, um das Depot wieder auf Kurs zu bringen. Dies gilt auch im institutionellen Investmentbereich. Ein Fonds, der über einen längeren Zeitraum keine guten Resultate bringt, wird dann entweder aufgelöst oder startet mit einer neuen Strategie und einem neuen Fondsmanagement wieder durch.
Ein positives Beispiel für eine sehr gelungene Neuausrichtung ist der Calibrate Total Return Fonds. Zu Jahresbeginn hat der Hamburger Vermögensverwalter Geneon den früheren FMG Flexible Strategy Fonds übernommen und das Anlagekonzept erfolgreich umgestellt. Bei seiner Auflegung im Juli 2010 verfolgte der ehemalige FMG Flexible Strategy-Fonds eine Investmentstrategie, die auf Aktien, Anleihen und alternative Investments ausgerichtet war. Der Investitionsschwerpunkt lag auf börsennotierten Beteiligungsgesellschaften, die am Wachstumspotential mittelständischer Firmen teilhaben sollten. Der Großteil des Portfolios bestand vor allem aus Aktien von Finanzdienstleistern, ausgewählte Mid Caps und Micro Caps (mittelgroße und kleinkapitalisierte Aktiengesellschaften) wurden beigemischt.
Der Calibrate Total Return Fund setzt unter dem neuen Management andere Investitionsschwerpunkte. Seit dem 1. Januar investiert das Fondsmanagement vor allem in deutsche, österreichische und Schweizer Small Caps. Daneben werden ausgewählte Anleihen gekauft. Der Mischfonds verknüpft die Investmentansätze „Value“ und „Opportunity“ und kombiniert diesen Anlagestil mit einem aktiven Risikomanagement. Alle Fondspositionen werden täglich überwacht und analysiert und die Portfoliogewichtung gemessen am künftigen Kurspotential entsprechend aktiv gesteuert.
Der Fonds wird sehr aktiv gesteuert. Je nach Einschätzung der Marktlage können die Fondsmanager die Aktien-, Anleihen- oder auch Absicherungsquote völlig flexibel zwischen Null und 100% wählen. Dies wird vor allem dann wichtig, wenn die Luft nach oben an den Aktienbörsen immer dünner wird. Ziel des Fonds ist das Erwirtschaften einer monatlich positiven Rendite für den Anleger bei einer deutlich reduzierten Schwankungsanfälligkeit.
Die Anlagestrategie des Calibrate Total Return Fonds gliedert sich in vier Bereiche. Typische Value-Investments haben eine attraktive Bewertung, eine gute Marktposition, ein überzeugendes Geschäftsmodell, überdurchschnittliche Profitabilität und eine stabile sowie nachhaltig steigende Gewinnentwicklung. Im Gegensatz dazu befinden sich Opportunity Investments in der Regel in einer Sondersituation. Die kann beispielsweise durch eine Restrukturierung, einen Squeeze out oder auch eine Übernahme gekennzeichnet ist.
Der Fonds verfolgt zudem eine klare Absicherungsstrategie. Das Management sichert den Fonds stets gegen größere Marktschwankungen ab. Vorwiegend wird das mit Optionen und Futures auf den DAX und den EuroStoxx50 umgesetzt. So sollen Risiken und Schwankungen im Anteilspreis reduziert werden. Daneben halten die Fondsmanager regelmäßig hohe Cash-Bestände (aktuell 10,4%), um einerseits Marktchancen wahrnehmen zu können, andererseits aber auch die Volatilität des Fonds zu reduzieren. Das so strukturierte Fondsportfolio ist naturgemäß auf nur wenige Einzeltitel fokussiert und damit stark konzentriert. Die zehn größten der insgesamt rund 30 Einzelpositionen stehen für 40% des Portfolios.
Die strategische Neuausrichtung des Fonds trägt Früchte. Seit Jahresbeginn liegt die Wertentwicklung bei einer unterdurchschnittlichen Volatilität von lediglich 5,30% bei knapp 11%. Der Fonds kann börsentäglich direkt über die KAG gekauft werden, ein Handel der Fondsanteile an der Börse ist nicht vorgesehen.
Fazit: Der Calibrate Total Return ist ein gutes Beispiel für eine gelungene Neuausrichtung eines Fonds. Das Vehikel eignet sich als Basisinvestment für Anleger, die ein ausgewogenes Chance/Risikoprofil wünschen und hinsichtlich der Ertragschancen vor allem auf mittelständische börsennotierter Unternehmen fokussieren möchten. Mit seinem Profil ist der Fonds auch für Stiftungen geeignet.