Großbritannien kassiert "schlafende Vermögen" früher ein
Wer spät von einer Erbschaft in Großbritannien erfährt, den bestraft der britische Fiskus künftig immer früher. Großbritannien will die Zeitspanne, bis zu der sich rechtmäßige Eigentümer (Erben) für "schlafende Konten" bei Versicherungen und Vermögensverwaltern gemeldet haben müssen, deutlich verkürzen. Und zwar von 15 auf zwölf Jahre. Die Versicherungen sollen die Beträge bspw. aus Lebensversicherungsverträgen abführen, die nicht ausgezahlt werden konnten, weil die rechtmäßigen Anspruchsberechtigten nicht zu ermitteln waren. Bei den Vermögensverwaltern geht es um die Erlöse aus dem Verkauf von Wertpapieren sowie um Dividenden und sonstige Beträge, die nicht ausgezahlt werden konnten, weil der Kontoeigner unbekannt verzogen war und sich auch später nicht von sich aus meldete.
Zwei Milliarden "für gute Zwecke"
Der britische Staat will auf diese Weise bis zu zwei Milliarden Pfund “für gute Zwecke” einkassieren. Das Geld wird für soziale Zwecke eingesetzt. Bislang sind von den 30 größten Banken und Bausparkassen in Großbritannien bereits 600 Millionen Pfund aus der Auflösung schlafender Kundenkonten eingezogen worden. Davon wurden dann von einer für diese Zwecke gegründeten Organisation (Big Society Capital) 400 Mio. Pfund für sozial Schwache ausgegeben. Davon wurden Ausbildungsmöglichkeiten für 26.000 junge Behinderte finanziert. Daneben erhielten 250.000 Bedürftige Zugang zur Energieversorgung.