Baukosten und Zinsen übertrumpfen Mietsteigerungen
In A-Städten lassen sich derzeit keine positiven Renditen mehr erzielen. Angesichts des deutlich gestiegenen Zinsniveaus kommen Käufer kaum noch auf einen grünen Zweig. Die Hypothekenkonditionen liegen derzeit immerhin bei 3,66% im Durchschnitt. Die Bandbreite beträgt 3,35% - 4,40%, so der FMH-IndeX. Vor dem Zinsanstieg lagen die erzielbaren Renditen trotz des Preisanstiegs bei Immobilien noch bei ein bis drei Prozent.
Nachfrage bleibt hoch, Mieten steigen weiter
Zudem sind die Kaufpreise auch in diesem Jahr in den sieben A-Städten nochmals gestiegen. Denn der Zinsanstieg hat die Nachfrage nach Mietwohnungen parallel erhöht. Selbst Gutverdiener können sich in manchen Regionen nicht mehr leisten, eine Immobilie zu kaufen und weichen auf Mietwohnungen, so eine Studie der DZ Bank. Hinzu kommt eine Sondernachfrage durch Flüchtlinge aus der Ukraine.
Die Nachfrage zieht zwar auch die Mieten nach oben. In den 7 A-Städten kletterten die Mieten um 2,5%. Auch 2023 wird es einen Anstieg in ähnlicher Größenordnung geben. Der Aufschlage reicht aber nicht aus, um eine positive Rendite zu erwirtschaften. Die Mieten müssten um etwa 30% höher liegen (bei 14 Euro/m2 kalt), um eine Rendite zu erzielen. Das zeigen Zahlen des Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (GdW).
Baukosten laufen aus dem Ruder
Eine positive Rendite wird so bald auch nicht zu erzielen sein. Denn auch die Baukosten laufen aus dem Ruder. Hier sind einerseits höhere Umweltanforderungen ein Grund. Auf der anderen Seite treffen die Preissteigerungen (Rohstoffe, Material) die Bauträger. Deswegen lohnen sich Neubauten nicht mehr. Der Neubau in den Städten geht bereits stark zurück. Seit 2016 wurden in den größten sieben deutschen Städten zusammen jedes Jahr über 40.000 Wohnungen neu gebaut. 2022 wird die Zahl aller Voraussicht nach wieder darunter liegen. Das wird aber nicht dazu führen, dass Vermieter die Miete so weit anheben können, dass wieder positive Renditen möglich sind.