Belebung in der City
Der spanische Einzelhandel steht vor einem Umbruch. Anfang Januar endete eine 20-jährige Schonfrist für Gewerbemieten.
In Spanien laufen Alt-Mietverträge aus, die vor allem Traditionsgeschäften in beliebten Innenstadtlagen große Vorteile boten. Die teilweise „unendlichen“ Mietverträge schrieben die Höhe des ursprünglichen Mietzinses fest. Die Altmieter erfreuten sich so niedriger Mieten, während die Preise für Neuvermietungen in die Höhe gingen. Vermieter und Investoren in angesagten Toplagen können sich dagegen freuen. Viele Objekte wie auf Las Ramblas in Barcelona oder in der Gran Via in Madrid werden nun höchst profitabel. Der Gewerbemietmarkt erwartet einen Schub. Laut Tinsa, einem spanischen Immobilienbewertungsportal, sind bis zu 80.000 Verträge und etwa 19.000 Einzelkaufleute betroffen. Für viele Traditionsgeschäfte bedeutet das Ende der Altmietverträge wohl das geschäftliche Aus. Viele werden die höheren Kosten nicht tragen können und ihr Geschäft aufgeben müssen. Die Folge: Die Zahl der persönlich geführten innerstädtischen Einzelhandelsgeschäfte wird zurückgehen. Das Gesicht spanischer Innenstädte verliert durch den Einzug globaler Handelsketten und Markengeschäfte seine Einzigartigkeit.
Hinweis: Auf dem Immobilien-Bewertungsportal Tinsa können Preise berechnet werden.
Fazit: Die Vermietung von citynahen Gewerbeflächen in Spanien lohnt sich wieder. Höhere Mieten erlauben nun auch Investitionen in die historische Bausubstanz.