Corona ohne Einfluss auf den Wohn-Immobilienmarkt
Auf dem Wohnungsmarkt sind die bisherigen Trends intakt. Corona hat bisher keinen Einfluss. Das meint der Immobilienanalyst Empirica, der noch im Sommer einen Miet- und Kaufpreisrückgang als Coronafolge für möglich hielt. Nun spricht er von einer Stagnation der bundesweiten mittleren Angebotsmieten im 2. Quartal. Das liegt aber nicht an Corona, wie die schon 2019 kaum noch gestiegenen Mieten zeigen. Anstiege wurden aber noch in den A-Städten, sowie den B- und D-Städten erreicht. In den C-Städten gab es kaum Mietzuwächse. Die Entwicklungen lagen damit im Trend, der schon voriges jahr absehbar war.
Weiter steigende Kaufpreise für Eigentumswohnungen
Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen sind in den ersten beiden Quartalen weiter gestiegen. Bundesweit um 6,2%, in den A-Städten zwischen 2,9% in Berlin und 9,1% in Frankfurt. Die starken Schwankungen unterjähriger Werte sind nicht unüblich. Auch im Vergleich zum Vorjahr (+12% bundesweit, zwischen 7% und 10% bei den A-Städten) sind die Preisanstiege unauffällig. Ähnlich ist die Entwicklung in den kleineren B-, C- und D-Städten.
Gefahr: Zweiter Lockdown
Bei einem zweiten landesweiten Lockdown sind Mietrückgängen wegen mangelnder Nachfrage wahrscheinlich. Denn der Markt reagiert schon auf kleine Nachfrageschwankungen recht deutlich. Etwa 7,5% der Mieter sind in Gefahr, wegen starker Einkommenseinbußen ihre Wohnung aufgeben zu müssen. Das ist der Anteil der Selbständigen und abhängig Beschäftigten, die beim ersten Mal erhebliche Einkommens-Einbußen hinnehmen mussten. Gerade in den Städten, wo etwa kulturelle Einrichtungen besonders betroffen sind, könnte es daher bei einem zweiten Lockdown zu spürbaren Mietrückgängen kommen. Zumindest, wenn die Regierung nicht zusätzliche Stützungs-Maßnahmen beschließen würde. Das ist im anstehenden Wahljahr aber gut möglich.
Fazit: Die Schere zwischen Hauspreisen und Mieten dürfte noch weiter auseinandergehen – wenn auch verlangsamt.