Der Markt für Wohnimmobilien flaut ab
Die Mietsteigerungen bei Wohnimmobilien kommen zum Stillstand. Das zeigt der Wohn-Index Deutschland von F+B, Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH. Bestandsmieten stiegen bundesweit um 0,3% im Vergleich zum Vorquartal, Neuvertragsmieten gar nicht (0,0%). In den letzten fünf Jahren sind die Neuvertragsmieten um 10,4% gestiegen, die Bestandsmieten um 5,2%.
In den A-Städten höhere Zuwächse bei Mieten als bei Kaufpreisen – Großinvestoren erwarten „sanfte Landung"
In den sieben A-Städten legten die Neuvertragsmieten im Schnitt noch um 3,1% zum Vorjahr zu. Zum Vorquartal waren es 1,9%. Ausreißer nach oben sind München mit 4,3% und Berlin mit 7,2% auf Jahresbasis. 2009 bis 2017 lag der Mietzuwachs im Schnitt der A-Städte bei 10% im Jahr. Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen steigen angesichts sehr hoher Preise nur noch schwach. In den meisten der sieben A-Städte um wenige Zehntelprozent zum Vorquartal – nur in München noch um 2,3%. Auch hier lag das Wachstum in den letzten acht Jahren bei knapp 10% im Jahr.
Großinvestoren erwarten trotz deutlicher Abschwächungstendenzen keinen Einbruch bei Mieten und Preisen. Das zeigt eine Studie von PwC (PricewaterhouseCoopers). Noch immer zählt Deutschland zu den beliebtesten europäischen Immobilienmärkten. Sorgen bereiten ihnen steigende Kredit-zu-Wert-Verhältnisse und steigende Baukosten, die nicht mehr einfach an Käufer weitergereicht werden können. Insgesamt erwarten die Investoren aber, dass auch 2019 noch auf hohem Niveau investiert wird, danach ein Abflauen ohne schwere Einbrüche.
Blasengefahr wächst durch Investitionen in schwache Regionen
Auch der Immobilienberater Empirica sieht bundesweit eine unverändert hohe Blasengefahr bei den Immobilienpreisen. In den Wachstumsregionen steigt die Gefahr zwar nicht weiter an. Nun ziehen aber wachstumsschwache Regionen, die unterbewertet erscheinen, mehr Investitionen an. Hier drohen Leerstände, besonders, wenn in Neubauten investiert wird. Die zahlreichen wirtschaftlichen und politischen Risiken könnten schnell zu einer Wirtschaftsflaute mit Preiskorrekturen in der Folge führen.
Fazit:
Der deutsche Immobilienmarkt ist über dem Zenit. Im Moment sieht es nach einer kommenden Stagnation aus, noch nicht nach starken Rückgängen. Die Risiken steigen aber.
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