Der Wohnungs- und Häusermarkt büßt in Süddeutschland vereinzelt an Tempo ein. Wohnungs- und Häuserpreise stiegen im zweiten Quartal relativ verhalten gegenüber dem Vorquartal. Vereinzelt gibt es sogar leichte Rückgänge. Das zeigt der Immobilienpreis-Trendindikator (DTI) des Finanzdienstleisters Dr. Klein für die Region Süddeutschland deutlich.
Preise für Wohnungen und Häuser in der Region Süddeutschland (Q/2014) |
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Ort / Immobilientyp
| Medianpreis Alt-/Neubau (€/qm)
| Preisspanne (€/qm) | Vergleich Vorquartal (%) | Vergleich Vorjahresquartal (%)
| Indexwert
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Frankfurt/M Wohnungen | 2.338 | 615 - 6.947 | -0,22 | 6,71 | 113,67 |
Frankfurt/M Häuser | 2.029 | 509 - 8.292 | 0,53 | 1,34 | 107,58 |
Stuttgart Wohnungen | 2.023 | 750 - 4.894 | 2,71 | 6,11 | 117,11 |
Stuttgart Häuser | 2.167 | 519 - 6.175 | -0,23 | 2,77 | 115,98 |
München Wohnungen | 3.944 | 1.745 - 9.855 | 0,32 | 6,87 | 158,06 |
München Häuser | 2.891 | 555 - 9.767 | -1,77 | 5,14 | 123,27 |
Quelle: Dr. Klein |
In München sinken die Häuserpreise ganz leicht. Grund dafür ist das hohe Preisniveau in der Isarmetropole – mit Abstand das höchste deutschlandweit. In anderen Metropolen gehen die Medianpreise – der mittlere und am häufigsten auftretende Wert bei Preisstichproben – für Wohnungen nie über 3.000 Euro/qm hinaus. Dagegen erholt sich der Münchner Markt gerade von 4.025 auf 3.944 Euro/qm. Ähnlich steht es mit den Preisen für Ein- und Zweifamilienhäuser. Obwohl der mittlere Preis um 1,77% auf 2.891 Euro/qm zurückgegangen ist, liegt er immer noch 772 Euro über dem Wert des „Zweitplatzierten“ Hamburg.
In anderen Städten in der Mitte und im Süden Deutschlands gibt es ebenfalls leichte Rückgänge. So verzeichneten Wohnungspreise in Frankfurt und Häuserpreise in Stuttgart vom ersten auf das zweite Quartal einen leichten Rückgang. Der Trend dürfte sich im aktuellen Quartal fortgesetzt haben.
Grund für solche Rückgänge sind zyklische Reaktionen des Marktes. Nach einer starken Steigerung gibt es immer einen leichten Rückgang. Das ist aktuell in der gesamten Bauwirtschaft festzustellen. So meldete der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie im Juli 2014 einen Rückgang sowohl auf der Umsatz- (-1,9) als auch der Auftragsseite (-4,1). Speziell im Wohnungsbau sanken die Auftragseingänge im Juli um 8,9% gegenüber dem Vorjahr. Zwischen Januar und Juli gab es dennoch ein Plus von 5,7% gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Das heißt unterm Strich: Wir erleben eine Korrektur, keine Wende im Aufwärtstrend.
Fazit: Dass sich der Markt an die Konjunktur anpasst und nicht wegen der niedrigen Zinsen nur eine Richtung kennt, ist eine gute Nachricht. Eine kleine Abkühlung schadet dem Markt nicht.