Gewichtungsfragen
Großbritanniens gehört zu den am stärksten von einer Immobilienblase bedrohten Ländern Europas. Der momentane Aufschwung dürfte sich als nicht nachhaltig erweisen.
Das geldpolitische Komitee der Bank von England hat ein neues Mitglied: die am MIT in Massachusetts lehrende Ökonomin Kristin Forbes. Sie tat sich jüngst mit Warnungen hervor. Spanien könne sich mittlerweile zu den gleichen Konditionen verschulden wie UK. Das sei ein Zeichen für Ungleichgewichte und übertriebenen Optimismus. Diese Aussage schmeichelt vielleicht ihren neuen Auftraggebern. Sie macht aber das politische Geschäft um die EU-Mitgliedschaft eher schwieriger. Unterstützt sie damit doch die Fehlwahrnehmung, dass alles gut laufe auf der Insel. Bei Licht besehen scheint Frau Professor ihre neue Aufgabe zu unterschätzen. UK gehört zu den am stärksten durch eine neue Immobilienblase bedrohten Ländern Europas. Das zeigen die neuen IWF-Zahlen und die BIP-Statistik unterstreicht es: UK lebt von einem nicht nachhaltigen, allein auf die Bautätigkeit und die Binnennachfrage gestützten Boom, der kaum mehr tragbare Defizite generiert.
Fazit: Die Märkte bewerten das UK-Risiko offenbar richtig – wie uns Professor Forbes nach dem UK-Crash erklären wird.