Hamburg - starker Zubau bedroht Mietrendite
Aber der Stadt gelingt es zunehmend besser, den für die neuen Einwohner nötigen Wohnraum bereit zu stellen. Das zeigt eine Studie des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate. Die Politik erteilt regelmäßig über 10.000 Baugenehmigungen. Auch die Zahl der Fertigstellungen erreicht inzwischen Rekordwerte. 2018 waren es erstmals über 10.000. Zwei Drittel davon Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohnungen, die besonders gefragt sind. Größere Bauprojekte werden auch mitten in der Stadt vorangetrieben, etwa Neue Mitte Altona, Science City Bahrenfeld oder der geplante neue Stadtteil Grasbrook.
Stark gestigene Preise für Eigentumswohnungen
Die Preise für Eigentumswohnungen sind in den letzten sieben Jahren um 51% gestiegen. Und damit um Einiges stärker als die Mieten. Die Durchschnittspreise liegen aktuell bei 4.720 EUR/m2. Sehr gute Lagen sind mit 6.450 EUR/m2 noch wesentlich teurer. Die Spitze erreicht Rotherbaum mit 9.250 EUR/m2. Die höchsten Zuwächse, nämlich eine Verdopplung seit 2013 erreichten aber durchschnittliche und günstige Lagen wie Steilshoop (3.730 EUR/m2), Harburg (3.420 EUR/m2) oder Horn (3.530 EUR/m2). Die Renditen sind niedrig. Zahlen des Immobiliendienstleisters Bulwiengesa zufolge reichen sie von 1,9% bis 2,9% jährlich in zentralen Lagen bei Finanzierung zu aktuellen Konditionen und zehn Jahren Haltedauer.
Zubau wird Mietsteigerungen beenden
Der starke Zubau wird den Mietsteigerungen ein Ende setzen. Zuvor werden die Steigerungen abflachen. Bis die Mieten stagnieren wird noch bis zu fünf Jahre dauern, darauf deuten die niedrigen Leerstände von aktuell 0,5% hin. Aber spekulative Käufe, die sich nur bei weiter steigenden Mieten rentieren, sollten in Hamburg unbedingt vermieden werden.
Fazit: Immobilienkäufer in Hamburg sollten unbedingt auf eine Rendite zu aktuellen Mietpreisen achten. Der starke Zubau, den die Stadt nun schon seit einigen Jahren erreicht, wird die Mietsteigerungen zuerst verlangsamen und dann beenden.