Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2376
Wohnimmobilien mit Demographie-Risiko

Hoher Norden: Hohe Rendite, hohes Risiko

Hoher Norden, hohes Risiko. Copyright: Pixabay
Bremerhaven und Wilhelmshaven bieten aktuell für deutsche Verhältnisse sehr hohe Renditen bei Wohninvestments. Das klingt aber nur auf den ersten Blick attraktiv, denn die Aussichten dort sind schlecht. Die Demografie wird Renditejägern einen Strich durch die Rechnung machen.

Bremerhaven und Wilhelmshaven sind die Städte in Deutschland, die derzeit die höchsten Renditen bei Immobilieninvestments bieten. In Wilhelmshaven liegen die Bruttorenditen in zentralen Lagen bei 5,9% bis 7,4%. Außerhalb dieser Lagen liegen sie sogar bei bis zu 10%. In Bremerhaven sind sie mit 6,7% bis 8,7% in zentralen Lagen und bis zu 11% außerhalb sogar noch höher. Das zeigt eine Studie des Immobilienanalysten Wüst Partner. Das ist für deutsche Verhältnisse immens viel. Die sieben A-Märkte erreichen Renditen bei zwei bis drei Prozent.

Niedrige Angebotspreise

Der Hebel für die hohen Renditen: Die Angebotspreise sind recht niedrig. In Bremerhaven kosten Eigentumswohnungen im Durchschnitt 1.688 Euro je m2, in Wilhelmshaven 1.566 Euro pro m2. In den norddeutschen Städten sind die Kaufpreise im Durchschnitt dagegen fast doppelt so hoch. Auch die Mieten erinnern an Zeiten vor dem Immobilienboom. Im Median liegen die Mieten in Bremerhaven bei 5,53 Euro je m2, in Wilhelmshaven bei 5,78 Euro je m2.

Beide Städte ohne Wirtschaftswachstum

Aber beide Städten haben derzeit keine Wachstumsperspektive. Selbst in der langen Aufschwungsphase, die hinter Deutschland liegt, hat sich die Arbeitslosigkeit in den Städten kaum verringert. In Bremerhaven lag sie 2019 immer noch bei 12%, in Wilhelmshaven bei 10% - und ist seither in beiden Städten gestiegen. Der Strukturwandel weg vom Schiffbau ist noch nicht gelungen.

Beide Städte werden EInwohner verlieren

Auch die Perspektive ist nicht gut. Beide Städte drohen in den kommenden zehn Jahren massiv Einwohner zu verlieren. Die niedersächsische Nordseeküste ist eine Wegzugs-Region, deren Einwohnerzahl in den nächsten Jahren sinken wird. In manchen Regionen führt das dazu, dass die dortigen Städte stärker wachsen, weil sie die Einwohner der Region anziehen. Das ist etwa im Raum Leipzig der Fall, wo die Stadt von Zuzügen aus dem Umland profitiert.

Bremerhaven und Wilhelmshaven sind aber nicht attraktiv genug. Sie werden mit der umliegenden Region schrumpfen. Investoren droht somit Leerstand und damit ein hohes Risiko, zumindest zeitweise keine Einnahmen erzielen zu können. Mittelfristig drohen auch Mietsenkungen. Das macht die Städte trotz aktuell hoher Renditen langfristig unattraktiv.

 

Fazit: Die Bedeutung der Demografie wird für Immobilieninvestoren in Deutschland in den nächsten Jahren stark zunehmen. Für Wilhelmshaven und Bremerhaven bedeutet das, dass sie trotz aktuell der höchsten Renditen im deutschen Markt keine attraktiven Investments mehr sind.

Hier: FUCHSBRIEFE abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Anlagechancen in Pakistan

Pakistanische Rupie erreicht Unterstützung

Pakistans wirtschaftliche Herausforderungen, darunter hohe Auslandsverschuldung und sinkende Währungsreserven, führen zu einer Rupienabwertung. Doch das IWF-Programm bietet Hoffnung: Stabilisierung der Reserven und Unterstützung bei Verbindlichkeiten. Investoren sehen Chancen in US-Dollar-Anleihen mit hohen Renditen und dem einzigen ETF auf den MSCI Pakistan.
  • Fuchs plus
  • Mitarbeiter einbinden, um Automatisierung erfolgreich zu machen


Studie: Betriebsräte machen Automatisierung erfolgreicher

Unternehmen mit Betriebsrat erreichen eine höhere Produktivität, wenn Bereiche eines Unternehmens automatisiert werden. Es sind vor allem zwei Faktoren, die dabei eine wesentliche Rolle spielen.
  • Editorial 2025

Vermögensverwalter im Vergleich

Performance-Projekt 6, Stiftungsportfolio, ging am 31.12.2024 zu Ende. Illstration erstellt mit dall*e
ETF vs. Vermögensverwalter: Der tägliche Realitätscheck
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Strategische Investition in Seltenerd-Metalle bei Arafura Resources

Arafura Resources: Nolans-Projekt in den Startlöchern

© Vale
Die australische Arafura Resources steht mit ihrem Nolans-Projekt für Seltene Erden in den Startlöchern. Die Mine im Northern Territory könnte bis zu 10% der globalen Nachfrage nach Neodym-Praseodym decken und jährlich 133 Mio. USD Umsatz generieren. Doch Vorsicht: Die Aktie bleibt eine hochspekulative Anlage.
  • Fuchs plus
  • Anfechtung der Wahl eines freizustellenden Betriebsratsmitglieds

Neuwahl aller Betriebsratsmitglieder nötig

© bizoo_n / Getty Images / iStock
Ändert sich die Anzahl der freizustellenden Mitglieder im Betriebsrat, müssen alle freigestellten Betriebsratsmitglieder neu gewählt werden. Das entschied das Landesarbeitsgericht. Dies erfolgt nach dem Prinzip der Verhältniswahl, um auch konkurrierenden Gruppen im Betriebsrat eine faire Chance zu geben.
  • Fuchs plus
  • Recht: Diskriminierungs-Falle in Stellenanzeigen

„Digital Native“ ist altersdiskriminierend

© Ralf Hirschberger / dpa / picture alliance
Unternehmen sollten den Begriff "Digital Native" in Stellenanzeigen vermeiden, da er als altersdiskriminierend gilt. Ein Urteil des LAG Baden-Württemberg führte zu einer Entschädigung von 7.500 Euro für einen abgelehnten Bewerber. FUCHSBRIEFE zeigen, worauf Arbeitgeber achten sollten.
Zum Seitenanfang