Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
645
Immobilienmärkte differenzieren sich aus

Im Kern stabil

Aktuelle Zahlen zu den Immobilienverkäufen im Juni bzw. dem gesamten zweiten Quartal zeigen, dass der deutsche Immobilienmarkt stabil aus der Corona-Krise kommt. Auffällig sind aber stark unterschiedliche Entwicklungen in den Sektoren.

Die Anzeichen, dass der deutsche Immobilienmarkt stabil aus der Coronakrise kommt, verdichten sich. Dem regelmäßig durchgeführten Trendbarometer der Berlinhyp zufolge - für das 200 Immobilienexperten aus dem In- und Ausland befragt werden - erwarten 41% der Befragten keinen weiteren oder gar starken Einbruch der Immobilienmärkte. Mehr als die Hälfte der Befragten geht sogar von einer zügigen Erholung aus. 64% aller Befragten halten den deutschen Immobilienmarkt für attraktiver als andere europäische Märkte.

Verdopplung des Transaktionsvolumens im Juni gegenüber Mai

Die Investoren nutzen den Corona-Knick zum Markteinstieg. Das Transaktionsvolumen hat sich im Juni gegenüber Mai mehr als verdoppelt. Dem Immobiliendienstleister Savills zufolge wurden im Mai Immobilien im Wert von nur 2,6 Mrd. Euro gehandelt. Das war der niedrigste Wert seit Mai 2013. Im Juni waren es schon wieder 5,4 Mrd. Euro. Hält der Aufwärtstrend an, dann gab es in der nun seit zehn Jahren andauernden Boomphase des deutschen Immobilienmarktes durch Corona nur "eine Delle“, so Savills.

Schwaches zweites Quartal

Auch die Marktanalyse des Immobilienberaters JLL zeigt, dass der Markt im 2. Quartal mit Transaktionen im Wert von 14,65 Mrd. Euro stark eingebrochen ist (Q1: 27,89 Mrd. Euro). Aber die Quartalszahlen schwanken stets stark und liegen im Durchschnitt seit 2015 bei 19,92 Mrd. Euro. Zuletzt war das erste Quartal 2019 ähnlich schwach wie Q2 2020. Hintergrund: JLL und Savills erfassen etwas unterschiedliche Zahlen, so dass ihre Transaktionsvolumina voneinander abweichen. Im Trend decken sich die Aussagen aber.   

Unterschiedliche Sektor-Entwicklung

Die verschiedenen Sektoren des Immobilienmarktes entwickeln sich jedoch sehr unterschiedlich. Der Einzelhandel wurde vom Lockdown schwer getroffen, der Strukturwandel weg vom stationären zum Onlinehandel beschleunigt. Der Immobilienberater Bulwiengesa geht davon aus, dass die Mieten in diesem Segment langfristig sinken werden. Das Umsatzniveau der Vor-Coronazeit für derartige Immobilien wird nicht mehr erreicht. Ähnlich wie beim Einzelhandel sieht es bei Hotelimmobilien aus. Bis zur Corona-Krise ein Boomsektor, wurden sie durch die Einschränkungen stark getroffen. Bis ein wirksames Mittel gegen die Krankheit gefunden wird, bleiben die Branchen-Aussichten schwach.

Logistikimmobilien profitieren vom Onlinehandel

Umgekehrt ist die Situation bei Logistikimmobilien. Die profitieren vom Boom des Internethandels und sind daher auch in der Krise kaum von Rückgängen betroffen. Büroimmobilien werden voraussichtlich leichte Mietrückgänge verzeichnen. Aktuell sehr niedrige Leerstandsraten von im Bundesschnitt 4% sollten einen starken Rückgang zunächst verhindern. Das dürfte sich nur ändern, wenn es noch zu einer tiefen Rezession kommt und die Unternehmen langfristig auf deutlich mehr Home Office setzen. Der Wohnimmobilienmarkt ist für Investoren durch die Krise eher attraktiver geworden. Das Wachstum des Marktes wird wohl, wenn auch schwächer als in den letzten Jahren, weitergehen.

Fazit: Die Zahlen deuten darauf hin, dass der deutsche Immobilienmarkt mit einem blauen Auge davonkommt. Aktuell holt der Markt den Einbruch von April und Mai wieder auf. Dabei unterscheiden sich die Perspektiven je nach Segment deutlich.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang