Immobilienmarkt bleibt stabil
Am Immobilienmarkt trennt sich langsam die Spreu vom Weizen und die regionale Differenzierung nimmt zu. Im Kern erweist sich der Immobilienmarkt nach einem halben Jahr in einem grundlegend veränderten wirtschaftlichen Umfeld noch als robust.
Preise stagnieren
Der Immobilienmarktbeobachter Empirica geht davon aus, dass die Immobilienpreise über das ganze Land gemittelt um etwa ein Drittel zu hoch sind. Die Nachfrage ist aber noch so groß, dass die Preise bisher nur sehr wenig nachgegeben haben. Für angebotene Immobilien gibt es nur noch vier statt zuvor zehn Interessenten. Auch die Prüfung des Angebots dauert wesentlich länger als zuvor, oft bis zu zehn Wochen. Das bestätigt Pepijn Morshuis, Chef des Immobilienentwicklers und -investors Trei gegenüber FUCHSBRIEFE.
Ein schneller Rutsch der Preise nach unten ist aber in großer Breite dennoch nicht zu erwarten. Denn auch das Immobilienangebot sinkt. Die Zahl der Neubauten wächst wegen der gestiegenen Baukosten langsamer. Das kompensiert die sinkende Nachfrage. Die Nachfrage nach Mietwohnungen ist ungebrochen hoch. 2021 kamen etwas über 300.000 Zuwanderer. Deutschland wird von Hochqualifizierten in Indien und anderen Ländern inzwischen als attraktives Zuwanderungsland gesehen.
Hohe Risiken in Wegzugs-Regionen
Wachsende Risiken bestehen in Wegzugs-Regionen. Weil die Nachfrage vor allem in Großstädten hoch ist, sind diese am wenigsten vom Rückgang der Gesamteinwohnerzahl betroffen. In ländlichen Regionen, insbesondere ohne gute Anbindung an eine Stadt, drohen schon bald Wertverluste. Es dürfte immer schwerer werden, dort eine Wohnung zu vermieten. In Schrumpfungsregionen sind die Preise laut Empirica um etwa 22% zu hoch.