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Tri-Turbo am Immobilienmarkt

Inflation, Strafzinsen und Billig-Hypotheken heizen Markt an

Ein Haus aus Geld. © ExQuisine / Fotolia
Die hohe Inflation wird den Immobilienmarkt weiter anheizen. Davon geht der Immobilienberater Savills aus. Denn Inflation und Baufinanzierungskonditionen verstärken sich wechselseitig.

Betongold wird im Jahr 2022 weiter glänzen und vielerorts noch teurer werden. Angeschoben wird die Preisentwicklung aus der Kombination von anziehender Inflationsrate und weiterhin sehr günstigen Bauzinsen. Die hohen Inflationsraten treiben Anleger schon länger in Immobilien. Das beobachtet auch Immobilienanalyst Matthias Pink vom Immobilienberater Savills.

Verhängnisvolles Trio

Die Kombination von Inflation mit Null- und Strafzinsen verstärkt den Zug der Vermögenden ins Betongold. Beide Faktoren werden derzeit sogar noch größer. Die Inflationsrate sukzessive an. Sie lag in Deutschland zuletzt bei 5,3% (in Europa bei 5%). Auch die Zahl der Banken, die Strafzinsen einfordern, klettert. Jetzt hat sogar die große und lange zurückhaltende ING Diba ein Verwahrentgelt (ab. 1.3.) angekündigt. 

Der Anlagenotstand wird darum also noch größer und das wird die Immobilienpreise auch weiter hochjazzen. Denn Inflation entwertet viele Vermögensanlagen, am stärksten Bargeld. Das wiederum liegt in Deutschland auf einem Rekordstand. Die Deutschen horten etwas 7,7 Bio. Euro als Sichteinlagen auf Konten. Daher suchen Anleger bei steigender Inflation nach sicheren Anlagen, üblicherweise Immobilien. Das wird auch dieses Mal wieder passieren, so die Einschätzung. 

Wichtigster Treiber des Marktes bleiben die Niedrigzinsen

Der wichtigste Preistreiber sind allerdings die Niedrigzinsen für Hypotheken. Darauf verweist der Immobilienanalyst Empirica. Die Kaufpreisentwicklung ist wesentlich von den Finanzierungszinsen abhängig. Und es gibt ein Szenario, bei dem die Inflation sogar für Kaufpreisrückgänge sorgen kann. Das ist dann der Fall, wenn die Inflationsrate über das ganze nächste Jahr und darüber hinaus hoch bleibt und die die EZB zu einer Zinswende zwingt. Genau das halten wir aber für äußerst unwahrscheinlich.

Die geringen Hypotheken-Konditionen werden somit zu einem besonderen Treiber. Denn bei hoher Inflation und viel zu geringen Kreditzinsen lohnt es sich noch mehr, Kredite aufzunehmen. Denn die werden preiswert finanziert und die Inflation hilft über die Jahre bei der Schuldenentwertung. Erst wenn die Baufi-Konditionen kräftig anziehen, dürfte es Bremseffekte geben, weil die Kreditnachfrage stockt und später sinkt. Bis zu diesem Punkt wird es aber voraussichtlich noch eine ganze Weile dauern. 

Aktuelle Hypoteken-Konditionen

Die aktuellen Hypothekenfinanzierungen sind jedenfalls weiter sehr günstig. Baudarlehen gibt es schon für knapp über 1% Zinsen. Der Durchschnitt über 135 Banken liegt momentan bei 1,3% Zinsen für eine 10-jährige Zinsbindung (1% laufende Tilgung). Das beste Angebot kostet derzeit 1,13% (ING Diba). Für eine Zinsbindung von 15 Jahren sollten Käufer Zinsen von rund 1,55% kalkulieren. Vereinbaren Sie Sondertilgungen oder eine laufende Tilgungsrate über 1% (was ratsam ist), sinken die Konditionen noch leicht um etwa 10 Basispunkte.

Fazit: Der Immobilienmarkt wird von einem Tri-Turbo angefeuert. Die Kombination aus Inflation, Strafzinsen und günstigen Hypotheken wird sich in steigenden Preisen niederschlage.
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