Gegen die Stimmen von CDU und Grünen soll an diesem Mittwoch im brandenburgischen Landtag die Grunderwerbsteuererhöhung von 5% auf 6,5% beschlossen werden. Die höhere Grunderwerbsteuer soll dann ab 1. Juli 2015 gelten.
Die Anhebung um 1,5 Prozentpunkte kostet Käufer richtig Geld. Bei durchschnittlichen Immobilien-Kaufpreisen von 230.000 Euro (2014), entsteht eine zusätzliche Steuerbelastung von ca. 3.500 Euro. In Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und im Saarland gab es bereits Steuererhöhungen auf 6,5%. In Bayern und Sachsen liegt die Grunderwerbsteuer noch immer bei 3,5%. Wenn Potsdam nachzieht, gehören die Kaufnebenkosten in Brandenburg zu den höchsten in Deutschland. Länder mit geringer Grunderwerbsteuer dürften ebenfalls in absehbarer Zeit nachziehen.
Fazit: Für die Länder ist die Verführung groß, die Steuer weiter zu erhöhen. Die Gefahr eines Wettlaufs der Steuererhöhungen besteht, weil die Steuer beim Länderfinanzausgleich erst im Folgejahr berücksichtigt wird und dadurch zu schönen Mehreinnahmen führt. Wer Immobilienkäufe plant, sollte dies berücksichtigen.
Hinweis: Geben Sie zur Vermeidung hoher Grunderwerbsteuer beim Notar an, wenn die Liegenschaft mit beweglichen Sachen gekauft wird. Der bezifferte Wert – etwa für die teure Einbauküche oder den Rasenmäher in der Laube – kann bei dieser herausgerechnet werden. Die Angabe eines miterworbenen Van Goghs könnte allerdings verdächtig wirken.