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Bevölkerungsbewegung

Landflucht geht zu Ende

Die immer stärker werdende Suburbanisierung wird die Landflucht in den nächsten Jahren beenden. Copyright: Pixabay
Die Landflucht wird in den nächsten Jahren wieder zum Erliegen kommen. Die aktuelle Bewegung vom Land in die Städte begann Anfang der 2000er Jahre. Inzwischen hat eine neue Suburbanisierungswelle eingesetzt. Diese wird in den kommenden fünf Jahren stärker werden. Das wird auch den Immobilienmarkt beeinflussen.

Nachdem wegen der seit 15 Jahren anhaltenden Landflucht noch nie so viele Deutsche in der Stadt leben wie derzeit, gibt es starke Anzeichen für ein Ende dieser Entwicklung. Aktuell leben 58% der Deutschen in Städten mit über 20.000 Einwohner. Grundsätzlich ist die Verstädterung eine langanhaltende Entwicklung, die in Deutschland schon im 19. Jahrhundert begann. Die Bevölkerungsbewegung wird nicht von kurzfristigen Ereignissen wie der Coronakrise bestimmt, sondern von langfristigen Entwicklungen. So nahm für einige Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts die Verstädterung sogar ab.

Aktuelle Landflucht recht neue Entwicklung

Die aktuelle Landflucht setzte erst 2005 ein. Wichtigste Ursache war, dass ein immer höherer Anteil der Schulabschlüsse auf Abiturienten entfällt. Zum Studieren zogen viele von ihnen in die Großstädte. Zuvor war der Zug auf das Land stärker. Von den siebziger Jahren bis Anfang der 2000er kam es zur Suburbanisierung. Die Städte verloren dabei Einwohner an ihr weiträumiges Umland, Dörfer in Stadtnähe gewannen Einwohner. Neugebaute Straßen und ein wachsendes Einkommen, das immer mehr Familien den Kauf eigener Autos und Häuser ermöglichte, waren die Treiber der Entwicklung.

Zug in die Großstädte wird schwächer

Der Zug in die Großstädte schwächt sich seit knapp zehn Jahren wieder ab. Zwar gibt es weiterhin immer mehr Abiturienten, aber sie ziehen nun immer seltener weit weg. Sondern nur noch in die nächstgelegene Universitätsstadt.

Städte gewinnen weiterhin neue Einwohner, aber der Wegzug wird stärker

Die Städte werden weiterhin durch EU-Zuwanderer und neue Studenten Einwohner gewinnen, aber der Wegzug wird sich verstärken. Dadurch wird die Landflucht insgesamt zum Erliegen kommen. Seit 2010 hat eine neue Suburbanisierungswelle eingesetzt. Die meisten Menschen bleiben zunächst in ihrer Studienstadt, wenn sie einen Beruf beginnen. Gründen sie später eine Familie, ziehen sie häufig in Dörfer in Stadtnähe. Dort sind die Mieten und Kaufpreise günstiger.

In den kommenden Jahren werden wahrscheinlich auch Umzüge von Neurentnern in das Umland hinzukommen, weil diese dort besser von ihrer Rente leben können. Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass in den nächsten fünf Jahren der Trend des Zuzugs in die Stadt bundesweit zum Erliegen kommt.

 
Hinweis: Mit dem Ende der Landflucht ergeben sich neue Perspektiven für die Immobilienmärkte. So dürfte jetzt ein guter Zeitpunkt sein, das eigene Investitionsverhalten zu überdenken. Denn auf dem Land sind die Preise derzeit (noch) vergleichsweise günstig und Objekte auch zu haben.

Fazit: Die immer stärker werdende Suburbanisierung wird die Landflucht in den nächsten Jahren beenden. In der Statistik wird sich das als Abflachung der Landflucht zeigen, in einigen Regionen sogar als Stadtflucht, bei der das Land mehr Einwohner gewinnt, als die Stadt. Immobilien-Investoren sollten die Entwicklung unbedingt im Auge behalten.

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