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Gewitterwolken am Büroimmobilienmarkt

Marktentwicklung nach Corona auch für Wohnimmos relevant

Eigentümer von Büroimmobilien müssen kurzfristig mit geringeren Mieten rechnen. Allerdings wird das nicht lange andauern. Wohl schon 2022 wird sich der Markt stabilisieren. Damit rechnet die Branche. Auch die Finanzkrise 2008 lässt einen derartigen Verlauf erwarten.

Überm Büroimmobilienmarkt haben sich dunkle Gewitterwolken zusammengebraut. Die erwartete schwersten Rezession der Nachkriegsgeschichte wird zu sinkender Büroflächennachfrage führen. Bei der Finanzkrise 2008 bis 2010 stieg die Leerstandsquote in den sieben A-Städten von 9% auf 10%, wie der Immobilienberater Savills zeigt. Die Mieten sanken 2009/10 um insgesamt knapp 10%. Ab 2011 stiegen sie wieder. Außerhalb der sieben größten Städte waren die Rückgänge etwas stärker und dauerten etwas länger.

Mietpreisrückgang von etwa 10% erwartet

Für 2020 erwartet die LBBW einen Mietpreisrückgang bei Büroimmobilien von etwa 10%. In kleinen Städten kann es auch zu Rückgängen von 25% kommen. Das entspricht etwa der Branchenerwartung, wie der seit Monaten sinkende Deutsche Hypo Büro-Immobilienklimaindex zeigt. Im Juni liegt er bei 75,3 Punkten; 3,6 Punkte unter dem Vormonat. Das ist aber immer noch wesentlich stärker als die Indizes für Einzelhandel- (27,7 Punkte) und Hotelimmobilien (37 Punkte). Beide Branchen werden von Corona sehr viel härter getroffen.

Wohl keine Umwandlung Büroflächen in Wohnraum

Die Entwicklung bei Büroimmobilien müssen auch die Eigentümer von Wohnimmobilien im Blick behalten. Zwar sieht es aktuell noch nicht so aus, als ob es in größerem Maßstab zu einer Umwandlung von Büroflächen in Wohnraum kommt. Das geschah in Deutschland Ende der 199er und in den frühen 2000er Jahren, nachdem die Büromieten über längere Zeit gesunken waren. Jetzt besteht die Hoffnung, dass das große Konjunkturpaket der Regierung zu einer Erholung der Wirtschaft führen wird und es wohl ab 2022 keine weiteren Mietrückgänge geben wird.

Homeoffice schwächt Nachfragezuwachs bei Büroimmobilien

Allerdings wird Homeoffice den Nachfragezuwachs für Büroraum dauerhaft abschwächen. Die Arbeit von zuhause für fast 50% der Arbeitnehmer hat besser funktioniert als erwartet. In Zukunft werden die Arbeitgeber Homeoffice deshalb stärker als bisher anbieten. Aber in der Büroarbeit entstehen in Deutschland immer mehr Arbeitsplätze. Deshalb steigt langfristig die Nachfrage nach Büroraum. Homeoffice wird den Nachfragezuwachs abschwächen, aber nicht ganz kompensieren. Eine leicht steigende Nachfrage nach Büroraum in den 20er Jahren wird die Folge sein und zu leichten Mietsteigerungen nach der Krise führen. So  sehen es zumindest die Optimisten am Büroimmobilienmarkt. Eine sichere Aussage dazu kann alerdings niemand treffen.

Keine steigende Büroraumnachfrage durch Abstandsregeln

Prognosen für eine steigende Nachfrage nach Büroraum, um die Abstandsregeln zwischen Mitarbeitern einzuhalten, sind unrealistisch. Unternehmen scheuen in der unsicheren Lage Mehrausgaben und nutzen Homeoffice.

Fazit: Auf den Büroimmobilienmarkt kommen eineinhalb schwache Jahre zu. Danach werden die Zuwächse der letzten Jahre zwar nicht mehr erreicht, aber mit einem geringeren Wachstum ist zu rechnen.

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