Die Mietspreisbremse scheint sich noch vor ihrer Einführung in 2015 zu erübrigen. Denn insbesondere in den Knappheitsstädten wie München, Frankfurt, Berlin, Hamburg etc. scheint mittlerweile ein natürlicher Mietpreisdeckel erreicht zu sein. Zu diesem Schluss kommen Analysten der größten Immobilien-Datenbank Empirica. Sie haben zwei Millionen Mietgesuche im 3. Quartal 2014 ausgewertet.
Der erwartete sprunghafte Anstieg der Neubau-Mieten bleibt schon jetzt in vielen Städten aus. Gemeint ist die Mietpreisentwicklung der letzten zehn Baujahrgänge. An manchen Standorten gehen die Mieten gegenüber dem Vorquartal sogar leicht zurück. Dies trifft unter anderem für München, Frankfurt am Main und Düsseldorf zu. Darmstadt (2,9%) und Heidelberg (2,7%) verzeichnen einen nach wie vor starken Anstieg der Mieten im Vergleich zum Vorquartal.
Die zehn teuersten Städte im Empirica Mietpreis-Ranking, Neubau - Aufholprozess beendet: Die Mietsteigerung kommt in eine ruhige Bahn. Das Mietniveau im Q3 in München, Frankfurt/Main, Düsseldorf ist rückgängig zu Q1 und Q2 2014 | Quelle: Empirica
Mieter wollen immer kleinere Wohnungen, weil diese preiswerter sind. Empirica stützt diese Aussage auf eigene Maklerbefragungen. Noch viel höhere Mieten seien auf vielen Märkten nicht mehr durchsetzbar.
Die Politik wird es sich dennoch nicht nehmen lassen, die Entwicklung der Mietpreisbremse zuzuschreiben. Auch wenn diese erst 2015 eingeführt wird und tatsächlich erst viel später eine echte Wirkung zeigen kann. Sollte es zum Platzen kleiner „lokaler Preisbläschen“ kommen, werden die Eigentümer dies ebenfalls auf den Einfluss der Bremse zurückführen.
Fazit: Investoren, die ihre Rendite aus den künftigen Mieteinnahmen schöpfen wollen, sollten besonders in den Knappheitsstädten auf die Mietentwicklung achten. Diese droht sich von den davoneilenden Preisen nach unten hin zu entkoppeln. Der Nachfragetrend hin zu kleineren Wohnungen (unter 50 qm) wird sich weiter verstärken.