Mietanstieg setzt sich fort
Die Mieten steigen - allerdings moderat. Ein Blick auf die derzeitige Marktlage.
Im vergangenen Jahr sind die Vergleichsmieten in Deutschland um durchschnittlich 1,7% gestiegen, etwas mehr als im Jahr davor (1,3%). Das ergibt eine Auswertung aller amtlichen Mietpreisübersichten, die eben von der Beratungsgesellschaft F+B vorgelegt wurde. Basis sind die Nettokaltmieten von Wohnungen mit 65 m² Fläche in insgesamt 337 Städten und Gemeinden. Unangefochten am höchsten sind die Mieten in einigen westdeutschen Metropolen. München liegt weiter auf dem ersten Platz mit einer durchschnittlichen Nettokaltmiete von 10,32 Euro/m². Die bayrische Hauptstadt liegt damit 64% über den 6,28 Euro/m², die in den Mietspiegelstädten insgesamt im Schnitt gezahlt werden. Weit oben rangieren (neben kleineren Städten im Münchner Umland) die Metropolenräume Stuttgart (8,24 Euro), Köln (7,97 Euro), Frankfurt/Main (7,90 Euro) und Hamburg (7,70 Euro). Die Hamburger Mieter müssen allerdings lediglich 23% mehr zahlen als der bundesdeutsche Schnitt. Haupttreiber für die Mieten ist die hohe Kaufkraft einer Stadt. Ein attraktives Arbeitsplatzangebot erhöht die Nachfrage nach mehr und besserem Wohnraum. Dieser Effekt wird besonders deutlich bei den ostdeutschen Städten wie Erfurt (6,19 Euro), Rostock und Jena, die zwar unter dem Bundesschnitt liegen, aber die höchsten Mietpreisanstiege in den letzten Jahren zu verzeichnen hatten. In Berlin ist das Wohnen noch günstig. Dort kosten die westlichen Bestandswohnungen im Schnitt 6,04 Euro und die östlichen 5,66 Euro/m². Allerdings gibt es von Lage zu Lage sehr große Preisunterschiede. Die höchsten Mietsteigerungen werden nach wie vor für Wohnungen aus der Gründerzeit registriert. Dort betrug der Anstieg 2,2 bis 2,6%. Für den Neubau seit 2000 wird ein Plus von 1,6% beobachtet.
Fazit: Die Mieten steigen, aber sie steigen mit durchschnittlich 1,7% moderat. Bis auf einige Metropolen ist das bundesweite Mietpreisniveau noch relativ homogen.