Mieten stagnieren weiter
Auch wenn der Handel wächst – der Zuwachs fließt in den Online-Handel. Das zeigen zwei Studien, zum einen der Hahn Retail Real Estate Report von bulwiengesa und CBRE, zum anderen der Immobilienmarkt Deutschland der DZ Hypo. Der Lebensmittelhandel wuchs 2017 real um 1,1%, der Non-Food-Bereich sogar um 3,2%. Zuwächse in Bereichen wie Kleidung oder Unterhaltungselektronik werden im Internet erzielt. Der Internethandel wächst langsamer als früher, eine Trendumkehr zu Gunsten der Innenstädte zeichnet sich aber nicht ab.
Bei den Mieten gelangte der Handel nach starken Preisansteigen schon 2016 an die Belastungsgrenze. In den sieben A-Städten verteuerten sich die Mieten alleine zwischen 2007 und 2017 um 40%. Seither stagnieren sie. Stuttgart (250 EUR/qm) und Köln (255 EUR/qm) liegen seither am unteren Ende der Miete, Düsseldorf (280) und Hamburg (285) in der Mitte und Frankfurt (300), Berlin (310) und München (345) am oberen Ende. Die nächstgrößeren 12 Regionalzentren verzeichneten seit 2007 einen geringeren Mietanstieg um etwa 20%. Seit 2015 stagnieren die Mieten auch dort.
Bisher kaum Leerstände
Weder in den A-Städten, noch in den Regionalzentren wird es 2018 und 2019 zu Mietsteigerungen kommen. Zu Leerständen kommt es dennoch kaum. Als Ersatz für die schließenden Mode- und anderen Fachgeschäfte ziehen häufig Restaurants und Food Courts in die Läden ein. Auswärts essen ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Ob Restaurants sich aber in der Innenstadt halten können, ist noch unklar. In Nebenlagen sind es neben der Gastronomie auch die Drogeriemärkte, die ihre Standorte allein 2017 um 3,5% ausweiteten. Sie suchen Märkte einer Größe von 600 bis über 750 qm.
Käufer suchen Einzelhandelsimmobilien. 2017 wurden 14,1 Mrd. Euro in dem Bereich investiert, damit war es das beste Jahr seit 2005. Im 10-Jahres-Durchschnitt liegen die Investitionen bei 9,7 Mrd. Euro.
Fazit:
Stagnierende Mieten und die Online-Konkurrenz sprechen trotz guter Handelskonjunktur gegen ein Investment in dem Bereich. Die hohe Nachfrage kann zum Verkauf genutzt werden.