Positiver Trend
Die Talfahrt der Kosten für die Immobilienfinanzierung hält auch 2015 an. Dieser seit 2013 bestehende Trend wird sich fortsetzen.
Die Europäische Zentralbank kündigte an, die Zinsen weiterhin niedrig zu lassen und das Kreditvolumen zu stärken. Angesichts der aktuellen EZB-Politik dürfte auch 2015 ein Jahr voller weihnachtlicher Überraschungen sein. Die monatliche Kreditlast sinkt seit einem Jahr kontinuierlich. Die Finanzierungskosten werden in der Branche anhand eines Standard-Kredits gemessen. Das ist ein 150.000-Euro-Darlehen mit einer Zinsbindung von zehn Jahren, einer 80-prozentigen Beleihung und einer jährlichen Tilgung von 2%. Im November 2013 kostete ein solcher Standard-Kredit 611 Euro im Monat. Aktuell müssen Kreditnehmer lediglich 506 Euro für Zins und Tilgung hinlegen. Investoren nutzen das Zinstief zur Entschuldung. Seit November 2013 stieg die durchschnittliche Tilgungsrate für Hypothekenkredite kontinuierlich von 2,30% auf aktuell 2,61%, wie der Finanzdienstleister Dr. Klein ermittelte. Die durchschnittliche Beleihungshöhe bleibt konservativ bei 79,23% des Immobilienwerts. Die durchschnittliche Zinsbindung ist auf zwölf Jahre und drei Monate gestiegen. Das ist elf Monate länger als vor einem Jahr üblich. Diese Entwicklung trägt zur Solidität des Immobilienmarkts bei. Immer mehr Kreditnehmer binden sich langfristig zu einem festen Zinssatz. Ihr Anteil stieg im Jahresvergleich um 4,54 Prozentpunkte auf 73,08%. Alle anderen Kreditnehmer schließen KfW-Darlehen (11,33%), Forward-Finanzierungen (10,82%) oder Darlehen mit variablem Zinssatz (1,45%) ab. Die variablen Darlehen haben sich im Vergleich zum Vorjahr sogar mehr als halbiert. Diese Kreditnehmer-Gruppe wechselt am häufigsten zu Verträgen mit fester Zinsbindung.
Fazit: Die Finanzierungskosten haben immer noch keinen Boden erreicht. Wer die Nerven für einen variablen Zins nicht hat, sollte sich einen günstigen Kredit auf 15 Jahre sichern. Es ist zudem ratsam, die Tilgung zu erhöhen.