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Immobilienmarkt für Verkäufer

Preise nahezu ausgereizt, Rückschläge drohen

Modellhaus aus Keramik steht auf einem Kaufvertrag. © Nuthawut Somsuk / Getty Images / iStock
Die Preise für Wohnimmobilien sind im vorigen Quartal weiter stark gestiegen. Für Immobilieninteressenten sind das keine gute Nachrichten. Bei den aktuellen Preisen sind kaum Renditen zu erzielen. Außerdem sprechen steigende Zinsen dafür, dass sich der Markt dreht und der jahrelange Boom ausläuft. Verkäufer haben dagegen gut lachen.

Die seit Jahren stark gestiegenen Preise für Wohnimmobilien und die Zinswende machen einige Immobilienmärkte zu Verkäufermärkten. Allein im ersten Quartal 2022 stiegen die Preise um 12% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Es ist das vierte Quartal in Folge, in dem die Preise mindestens 10% über das Niveau des Vorjahresquartal gestiegen sind, so das Statistische Bundesamt. Das hat zur Folge, dass Immobilieninvestments kaum noch eine Rendite generieren. Das ist ein Argument, über einen Verkauf nachzudenken - wenn die Immobilie nicht selbst bewohnt wird und es in die Lebensplanung passt.  

Preissteigerungen sind Auswirkung der Pandemie

In den jüngsten Preissteigerungen zeigen sich noch immer die Auswirkungen der Corona-Krise. Einerseits wurde deshalb real weniger gebaut, als in den Vorjahren. Andererseits sind die Ersparnisse vieler Haushalte stark gestiegen, weil sie das Geld nicht für Urlaub und ähnliche Freizeitaktivitäten ausgeben konnten. Manche wollen das Geld nun in Immobilien anlegen, aber der Markt ist leergefegt. Das und die Preisinflation bei den Baustoffen treibt die Kosten für Wohninvestments.

Preisanstieg beruhigt sich

Zusätzlich steht der Markt vor einer grundlegenden Trendwende. Denn ein wesentlicher Treiber für den Boom waren die jahrelangen Niedrigzinsen. Diese Phase ist vorbei, die Bauzinsen sind schon angezogen. Und sie werden noch weiter steigen. Vermutlich werden die Immobilienpreise reagieren, wie es bisher in Deutschland üblich war. Das bedeutet, sie stagnieren für einige Jahre, während die Einkommen weiter steigen. Es wird allenfalls zu kleinen, kurzfristigen Preisrückgängen kommen.

Allerdings gibt es in einigen Märkten durchaus übertriebene Preise. So hat die LBBW ausgerechnet, dass die Preise durch die niedrigen Zinsen seit 2015 jedes Jahr 20% bis 25% stärker gestiegen sind, als alleine durch den Bedarf an Wohnraum erklärt werden kann. Diese Preisblase könnte bei einem schnellen Zinsanstieg platzen. Ein Einbruch der Immobilienwerte um 20% oder mehr ist dann möglich.

Preise nahezu ausgereizt

Immobilienbesitzer sollten sich daher Gedanken über einen Verkauf machen. Sie haben dann zwar das Risiko der Inflation auf das Bargeld, das sie erhalten. Bis die Staatsanleihen als alternative Anlage ein angemessenes Zinsniveau bieten, wird es noch etwas dauern, denn die meisten Staaten sind noch für einige Jahre zu Niedrigzinsen finanziert. Aber das Risiko besteht, in den kommenden Jahren nur noch einen niedrigeren Preis für die Immobilie zu erzielen.

Fazit: Die aktuellen Preise haben ein Niveau erreicht, das in vielen Regionen lange Zeit nicht mehr deutlich übertroffen werden dürfte. Es lohnt sich, über eine Reduzierung des Bestands nachzudenken und hohe Verkaufspreise jetzt zu realisieren. In den kommenden Jahren wird das Preisniveau kaum noch steigen.
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