Steigender Bedarf
Der Bedarf an Geschosswohnungen wird in den deutschen Innenstädten noch bis 2020 weiter steigen.
Der Bedarf an Geschosswohnungen wird in den deutschen Innenstädten noch bis 2020 weiter steigen. Das lesen wir aus der Analyse des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) heraus. Diese analysiert anhand der deutschen Siedlungsstrukturen, in welchen Städten und Stadtgebieten sich die Nachfrage nach verschiedenen Immobilientypen entwickelt. Der vdp differenziert dabei nach Groß- und Mittelstädten. In den Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München liegt der Leerstand derzeit im Schnitt bei 3%. Im Jahr 2000 waren es noch 7,5%. Der Schnitt in den Mittelzentren liegt bei 4,5% (2000: 10,5%). In allen weiteren Kreisen, ob in Agglomerations-, verstädterten oder ländlichen Gebieten, steigt der Leerstand allmählich. In den Innenstadtlagen sollten Investoren vor allem auf Geschosswohnungen setzen. Aus Angst vor dem demografischen Wandel wurden viele Jahre deutlich weniger Mehrfamilien- als Ein- und Zweifamilienhäuser (E-ZFH) gebaut. Die Baby-Boomer-Generation war vielköpfig und hat im wesentlichen Eigenheime errichtet. Die Folge war ein beträchtlicher Mangel an Geschosswohnungen. Nun findet das Bevölkerungswachstum hauptsächlich in den Innenstädten statt. Dort ist nicht genug Bauland für E-ZFH vorhanden und die Nachfrage nach Geschosswohnungen umso größer. Die Nachfrage nach innerstädtischem Wohnraum wird ab 2020 abflachen. Zwar wächst die Zahl der Haushalte in Deutschland derzeit noch kontinuierlich an. Verschiedene Institute rechnen aber mit einem Bevölkerungsrückgang in Deutschland zum Ende des Jahrzehnts. Die Einwanderung müsste signifikant höher sein als jetzt und lange anhalten, um den Bevölkerungsrückgang dauerhaft zu kompensieren.
Fazit: Investoren können noch gut fünf Jahre mit einer weiter steigenden Nachfrage nach Wohnraum in den Zentren der Groß- und Mittelstädte kalkulieren. Dieser Trend wird bis ca. 2020 anhalten, ehe er aufgrund des demografischen Wandels abflacht.