Vorsicht bei schrumpfenden Boomregionen
Heute Boom, morgen Bust! Die Gefahr von Fehlinvestitionen in Immobilien wächst. Denn in Deutschland gibt es eine Reihe von Landkreisen, die trotz guter Wirtschaftsentwicklung und steigender Beschäftigung Einwohner verlieren. Das wird aus Vermietersicht auf Dauer nicht gutgehen.
Diese Regionen erwecken einen falschen Eindruck. Die Kaufpreise scheinen günstiger als in anderen Regionen zu sein. Was Investoren aber oft übersehen, ist der schleichende Bevölkerungsrückgang. Er wird sich in der Zukunft bei Vermietbarkeit und Miethöhe bemerkbar machen. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft, IW.
"Gefährliche" Regionen ausfindig machen
Sinkende Einwohnerzahlen bedrohen den Erfolg einer Region insgesamt. Unternehmen brauchen Mitarbeiter. Ziehen vor allem jüngere Menschen weg, müssen Betriebe nachziehen. Es reicht also nicht, allein auf die wirtschaftliche Entwicklung, bzw. die Zunahme der Arbeitsplätze zu achten.
Betroffen sind vor allem ländliche Kreise mit größerer Entfernung zur nächsten Großstadt. Dazu zählen einige Kreise an der Nordseeküste wie Wesermarsch, Dithmarschen und Friesland. Auch Kreise nahe der ehemaligen Grenze zur DDR gehören trotz wirtschaftlichen Erfolgs zu den Schrumpf-Regionen, u.a. die Kreise Helmstedt und Uelzen in Niedersachsen, sowie Hersfeld-Rotenburg in Hessen. Hinzu kommt der Kreis Nienburg/ Weser. Auch die Küstenstadt Wilhelmshaven schrumpft trotz guter Wirtschaftsentwicklung.
Für die bayerische Maschinenbauerstadt Schweinfurt gilt das alles nicht. Sie schrumpfte über mehrere Jahre. In Zukunft kann sie aber wieder dauerhaft mit Zuwachs rechnen. Dort bieten sich Investitionschancen.
Fazit: Schrumpfungsprozesse gibt es auch in wirtschaftsstarken Landkreisen. Sie bedrohen die Renditen von Immobilieninvestments.