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Vermieter müssen CO2-Abgabe mitbezahlen

Wie teuer die CO2-Abgabe für Vermieter wird

Grüne Architektur. © EnginKorkmaz / Getty Images / iStock
Fast alle Vermieter müssen sich seit Jahresbeginn an der CO2-Abgabe beteiligen. Dabei gilt für Wohngebäude ein CO2-Stufenmodell. Das macht die Höhe der CO2-Steuer für Vermieter vom energetischen Zustand der Immobilie abhängig. Doch Vermieter tappen weiter im Dunkeln, was sie genau zahlen müssen.

Vermieter müssen seit Jahresbeginn die CO2-Abgabe anteilig mit bezahlen. Bisher haben Mieter die CO2-Abgabe für das Heizen mit Erdgas und Öl allein gezahlt (30 Euro je Tonne CO2). Ein Zehn-Stufenmodell regelt die Kostenaufteilung. Der Maßstab ist die energetische Qualität des Gebäudes. Je weniger klimafreundlich das Haus ist, desto größer ist der Anteil, den der Vermieter übernehmen muss. Bei Wohnraum mit einer schlechten Energiebilanz (mehr als 52 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter p.a.) müssen Vermieter 95% der CO2-Kosten tragen (vgl. Tabelle).  

Für gewerbliche Immobilien "50-50-Regelung"

Vermieter müssen nun zuerst klären, in welche Kategorie ihre Immobilie oder im Zweifelsfall einzelne Einheiten fallen. Wie das in der Praxis geschehen soll, ist aber offenbar noch immer nicht abschließend geklärt. Eine Anfrage der FUCHSBRIEFE an Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) blieb jedenfalls seit Wochen unbeantwortet. 

Gesetzlich theoretisch geregelt ist lediglich: Das Modell zur Einstufung von Immobilien beruht auf Daten, die im Rahmen der Heizkostenabrechnung bereits erhoben werden. Den Vermietern werden mit der Brennstoffrechnung alle erforderlichen Daten an die Hand gegeben, sodass sie die CO2-Kosten leicht verteilen können. Die Mietparteien teilen die CO2-Kosten im Rahmen der Heizkostenabrechnung selbst untereinander auf. Bei gemischt genutzten Gebäuden (Geschäften, Büros) gibt es noch eine "50-50-Regelung". Ausnahme: Vermieter und Mieter vereinbaren vertraglich eine andere Kostenverteilung. Bis Ende 2025 soll es dann für diesen Bereich ebenfalls ein Stufenmodell geben. 

Es wird noch teurer für Vermieter

Die neue Regelung ist nur ein Anfang. Bei einer Wohnung der Stufe 5 mit 90 m2 wird die CO2-Abgabe den Vermieter im Jahr 2023 etwa 30 Euro p.a. kosten. Bis 2025 werden die CO2-Zertifikate schrittweise mit einem auf 55 Euro ansteigenden Festpreis ausgegeben. Das wird für Vermieter grob eine Verdopplung der zu zahlenden CO2-Abgabe bedeuten. Ab 2026 wird der Zertifikate-Preis durch Versteigerungen ermittelt. Dafür ist per heute ein Preiskorridor von 55 Euro bis 65 Euro pro Tonne CO2 vorgegeben.  

Tabelle


Fazit: Vermieter müssen jetzt die CO2-Abgabe mit bezahlen. Das soll ein Anreiz sein, mehr Gebäude energetisch zu sanieren. So will die Regierung erreichen, den Gebäudebestand bis 2045 klimaneutral zu machen. Ob die Rechnung aufgeht, bleibt noch abzuwarten. Denn die CO2-Abgabe ist im Zweifel noch viel billiger als eine teure energetische Sanierung.
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