Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
4793
Verträge voneinander abhängig gemacht

Zwei getrennt Mietverträge können eine Einheit bilden

Nur eine gemeinsame Kautionszahlung, die Komplettübergabe von acht Schlüsseln für das gesamte Wirtschaftsgebäude und eine verknüpfende Zusatzvereinbarung sorgen dafür, dass aus zwei abgeschlossenen Mietverträgen einer wird. Wie sieht es in diesem Fall aber bei einer Kündigung aus?

Ein einheitliches Mietverhältnis (Wohnen und Gewerbe) bleibt trotz getrennter Vertragsurkunden und Raumtausch im Objekt weiter existent. Schließen Vermieter und Mieter zwei Verträge über Wohn- und Geschäftsräume ab, es ist aber ein einheitliches Vertragsverhältnis gewollt, dann können die Verträge auch nur insgesamt und nicht getrennt gekündigt werden. Auch für den Tausch der genutzten Einheiten bedarft es dann keiner neuen Verträge.

Der Streitfall

Ein Rechtsanwalt mietet ein Wirtschaftsgebäude, um es für sein Gewerbe und als Wohnraum zu nutzen. Dafür werden zwar zwei Mietverträge abgeschlossen, die aber beide den handschriftlichen Zusatz enthalten, dass der Bestand des einen Vertrages von der Existenz des anderen abhängt. 

Der Rechtsanwalt tauschte, mit Zustimmung des Eigentümers, nach einiger Zeit die Räumlichkeiten innerhalb des Objektes: Aus Gewerberaum wurde Wohnraum und umgekehrt. Danach wollte der Eigentümer die Gewerberäume allerdings anders nutzen und kündigte den Gewerbemietvertrag vorzeitig unter Missachtung der festgeschriebenen Laufzeit. 

Verknüpfte Verträge sind nur zusammen zu kündigen

Argument des Vermieters: Durch die vorgenommene Veränderung der Räume, ohne das die Mietverträge geändert worden seien, hätte sich ein vertragsloser Zustand ergeben, der ihn zur Kündigung berechtige. Es kam zur Klage, die das Oberlandesgericht (OLG) Brandenburg allerdings zurückwies.

Fazit: Bei einem einheitlichen Mischmietverhältnis über die teilweise Nutzung des Wirtschaftsgebäudes als Gewerbe- und Wohnräume, können die Mietverträge nur zusammen gekündigt werden.

Urteil: OLG Brandenburg vom 18.2.2020, Az.: 3 U 65/19

Meist gelesene Artikel
  • Der Münchhausen aus dem Sauerland oder: Die Lüge als Staatsräson

Friedrich Merz spielt mit der Demokratie

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Lüge und Wortbruch sind in der Politik allgegenwärtig – Niccolò Machiavelli (1469–1527) hatte sie einst zum Handwerkszeug des cleveren Machtpolitikers erklärt. Doch was unterscheidet die Dreistigkeit eines Donald Trump von der „Weisheit“ eines Friedrich Merz? FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber wirft seinen Blick auf die „Kunst der politischen Täuschung“ in Deutschland. Er offenbart unbequeme Wahrheiten und wirft die Frage auf: Welche Lügen akzeptieren Wähler noch – und welche nicht mehr?
  • Fuchs plus
  • Klimaneutralität im Grundgesetz: Ein Blick in die Zukunft

Klimaschutz-Kritiker können zu Verfassungsfeinden werden

Die grundgesetzliche Festschreibung des Ziels "Klimaneutralität bis zum Jahr 2025" wird Wohlstand in erheblichem Ausmaß vernichten. Es wird eine Gesetzesgrundlage geschaffen, mit der zahlreiche wirtschaftliche Entscheidungen massiv beeinflusst und gesteuert werden. Außerdem besteht das Risiko, dass die Festschreibung im Grundgesetz zu großen Eingriffen in persönliche Freiheiten führen wird. FUCHSBRIEFE wagen einen Blick in die Zukunft.
  • Alarm am Anleihemarkt

Friedrich Merz kurbelt die Inflation an

Die EZB hat gestern ihr Bekenntnis zur Staatsfinanzierung abgelegt. Statt Vorsicht walten zu lassen, unterstützt sie den von Deutschland und Europa eingeschlagenen expansiven fiskalischen Kurs durch die Verbilligung des Geldes. Das kann nur eine Folge haben: anziehende Geldentwertung. Die Anleihenrenditen schießen bereits nach oben.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Euro, Dollar & Schulden: Wer 2025 als Sieger hervorgeht

Höhere Zinsen, schwacher Euro: Europas riskante Zukunft

Die weltweite Schuldenlast steigt weiter rasant an. Besonders Europa und Deutschland stehen vor einer kritischen Phase: Höhere Zinsen, wachsende Refinanzierungsrisiken und eine unklare Währungsentwicklung setzen die Finanzmärkte unter Druck. Wie sieht die Prognose für 2025 aus – und welche Konsequenzen sollten Anleger ziehen?
  • Fuchs plus
  • Viele Notenbanken lavieren zwischen Wachstumssorgen und Inflationsdruck

Geldhüter im Stagflations-Nebel

Die internationalen Notenbanken stehen vor großen Herausforderungen, die die Forex-Märkte in den nächsten Wochen prägen werden. Während die US-Notenbank die Zinsen konstant hält, warnt sie vor einer möglichen Wirtschaftsabschwächung. In Europa und Großbritannien sind ähnliche Unsicherheiten spürbar, mit wachsender Sorge vor Stagflation. Die Märkte rätseln, welche Richtung die Geldpolitik einschlagen wird.
  • Fuchs plus
  • Vietnamesischer Dong bekommt Unterstützung

Anlagechancen in Vietnam

Das vergangene Jahr brachte Vietnam bedeutende politische Veränderungen, während die Wirtschaft floriert: ein beeindruckendes BIP-Wachstum von über 7% und hohe ausländische Investitionen. Die Regierung setzt auf ehrgeizige Ziele bis 2045. Auch der Tourismus boomt, und die Inflation zeigt interessante Entwicklungen. Diese Entwicklungen bieten Vietnam-Anlegern Chancen.
Zum Seitenanfang